Cooles Münchner Startup: „Etepetete“ kümmert sich um krummes Gemüse
Krummes Gemüse schafft es bei uns normalerweise gar nicht in die Supermarktregale. Ein Startup hat sich überlegt, wie man es trotzdem unter die Leute bringt, anstatt es wegzuschmeißen.
Da läuft etwas gewaltig schief, aber das ist kein Grund zur Panik. Eher eine Gelegenheit, um über unser Konsumverhalten nachzudenken. Denn im Supermarkt sieht alles Gemüse und Obst gleich aus: gerade und der Norm entsprechend. Nur leider sehen wir Einkäufer nicht, dass dies nur ein Bruchteil der Ernte ist. Das schiefe Obst und Gemüse muss nämlich vor den Supermarkttüren bleiben.
Laut „Querfeld“, einem Händler von schrägem Gemüse, wird jährlich 30 Prozent der Ernte aussortiert, weil sie nicht gerade gewachsen ist. Die Internetpräsenz von „Etepetete“ bekundet, es seien sogar 50 Prozent der Ernte, die nur wegen Schönheitsfehlern nicht verkauft wird. Außerdem wird reichlich Ackerland und Wasser verschwendet, wenn die darauf angepflanzten Erzeugnisse nicht in den Verkauf kommen.
Und so wird Abhilfe geschaffen…
Beide Plattformen haben sich etwas dagegen einfallen lassen: Auch Obst und Gemüse, das nicht die gewohnte Form hat, soll eine Chance bekommen. Die drei Münchner Carsten Wille, Georg Lindermair und Christopher Hallhuber gründeten dafür das Startup „Etepetete“. Sie haben ein Netzwerk an Biobauern aufgebaut, die auch das aussortierte Gemüse zum Verkauf über „Etepetete“ weitergeben können. Zum Kunden kommen die gesunden Vitamine dann per Lieferant in einer Box. Der Endverbraucher kann auswählen, wie oft er die Kiste erhält und wie viel sie beinhalten soll.
Natürlich befinden sich in so einer Bio-Box nicht immer nur Tomaten, Karotten und Zucchini, sondern eben auch mal Rüben oder gar ein Gemüse, bei dem man sich fragt: „Was ist das denn?“ Doch auch daran haben die jungen Unternehmer gedacht: Sie versorgen den Verbraucher mit den passenden Rezepten. Und auf ihrer Homepage kann man jede Woche nachlesen, was in der Box war und welchen Makel das jeweilige Obst oder Gemüse hat. Ob „Schalenfehler“, „zu klein für den Handel“ oder „Übergröße“, Gründe gibt es viele, dass es nicht den offiziellen Weg gehen durfte.
Obendrauf wird der Empfänger gleich animiert, nur regional oder zumindest fair zu kaufen. Keine Erdbeeren im Winter, kein Kürbis im Frühling! Ziemlich gute Idee! Und es bleibt nur noch zu sagen: Krumme Dinger drehen ist jetzt vollkommen ok!
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