Samurai-Ausstellung in der Kunsthalle
Kultur, Pracht und Tapferkeit des japanischen Ritteradels
Mit der eindrucksvollen Familienausstellung in der Hypo-Kunsthalle, die bis Juni 2019 gezeigt wird, widmet man sich dort erstmals einem japanischen Thema. Und dann gleich den Samurai, jenen archaischen Pfeil- und Bogenkriegern, für die der Ehrenkodex Bushidō weit mehr bedeutete als Mut, Gerechtigkeit und Stolz. Mehr als 100 Exponate aus dem 7. bis 19. Jahrhundert gibt es zu bewundern.
Beinahe 700 Jahre lang prägten die Samurai die Geschichte Japans entscheidend – nicht nur als Krieger, sondern auch als politische Elite. Ihre mit höchster Handwerkskunst aus edlen und kostbaren Materialien hergestellten Rüstungen waren nicht nur wirkungsvolle Schutzpanzer, sondern galten auch als imposante Statussymbole.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde Japan mit militärischer Gewalt geeint. Der neue Shōgun verlegte seinen Regierungssitz nach Edo, dem heutigen Tokio, und mit der sogenannten Edo-Zeit brach eine über 250 Jahre währende Friedensepoche an, die jedoch mit der Abschottung Japans von der restlichen Welt einherging.
Während im Kriegerstand zuvor noch Kämpfertugenden wie Tapferkeit, Disziplin und Loyalität im Fokus gestanden hatten, repräsentierten die Samurai in der Edo-Zeit vor allem das Ideal einer Einheit von ziviler Kultur und Kriegertugend. Sie übten sich weiterhin im Dienst an der Waffe. Besonders das Schwert, das als Seele des Samurai gilt, hatte als sichtbares Zeichen der Ehre des Kriegers immensen symbolischen Wert.
Nur den Samurai war es erlaubt, zwei Schwerter zu tragen. Kostbare Exemplare galten gar als Kunstwerke, deren Herstellung höchstes technisches Knowhow erforderte. Unzählige Schichten Stahl wurden tagelang zur Schwertform geschmiedet und anschließend aufwendig gehärtet und geschliffen.
In dieser imposanten Ausstellung aus dem Besitz des amerikanischen Ehepaares Barbier-Mueller, das vermutlich über die größte Samurai-Sammlung der Welt verfügt und diese jetzt erstmals im deutschsprachigen Raum präsentiert, werden neben aufwendigen Rüstungen auch kostbare Helme, mystische Masken und sogar ganze Pferdeausrüstungen präsentiert.
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