Lascaux – Die Bilderwelt der Eiszeit
Der Olympiapark startet in diesem Jahr in seinen 7. Ausstellungssommer. Egal, ob es um die Mysterien von Tutanchamun oder die gleichermaßen faszinierenden wie skurrilen Exponate von Gunther zu Hagens „Körperwelten“ geht – die Ausstellungen des Olympiaparks locken regelmäßig unzählige Besucher in den Münchner Norden.
Mit der neuen Ausstellung „Lascaux – Die Bilderwelt der Eiszeit“ entführt SC Exhibitions neugierige Abenteurer ab dem 17. April in eine magische Welt. Hier wohnt der Zauber vergangener Zeiten inne und verspricht mystische Rätsel und spannende Infos für die ganze Familie.
Die Geschichte der Höhle
Der Fund der Höhle von Lascaux mitsamt ihren fantastischen Malereien geschah durch puren Zufall. Am 12. September 1940 kletterten vier Jugendliche nahe der Gemeinde Montignac im französischen Departement Dordogne aus Spaß in ein eher unscheinbar anmutendes Erdloch. Doch was sie dort fanden, war eine menschheitsgeschichtliche Sensation: die besterhaltenen prähistorischen Malereien Europas.
Auf rund 250 Metern erstreckten sich im Eingang der Höhle mehr als 2.000 monumentale Tierbilder und rätselhafte Zeichen. Eine atemberaubende Bilderflut führte die staunenden Betrachter dabei auf eine Reise durch die Menschheitsgeschichte. Das Alter der Höhle beträgt laut neuesten Untersuchungen sage und schreibe 20000 Jahre – kaum vorstellbar! Die Entdeckung der Höhle und ihrer beeindruckenden Malereien markiert übrigens den Höhepunkt der Höhlenkunstforschung.
Ein Besuch von Lascaux
Nach den erstaunlichen Funden im Innersten der Höhle wurde sie schließlich 1948 für die Öffentlichkeit freigegeben. Durch die vielen Menschen und die äußeren Einflüsse lief die Höhle allerdings alsbald Gefahr, zu verfallen und so Teile dieser monumentalen geschichtlichen Entdeckungen zu verlieren. So beschloss man schließlich 1963, die Höhle zu verschließen um die kostbaren Bildschätze vor Zerstörungen durch Mikroorganismen zu schützen. Seit 1979 zählt die Höhle von Lascaux außerdem zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Um der Öffentlichkeit dennoch die Möglichkeit zu bieten, das unglaubliche kulturelle Erbe von Lascaux zu erleben, erschuf man mit „Lascaux 2“ eine großformatike Replik vom „Saal der Stiere“ sowie des axialen Seitengangs.
Darüber hinaus ist die einzigartige Bilderwelt einer längst vergangenen Zeit dank aufwändiger, detailgetreuer Rekonstruktionen endlich auch bei uns erlebbar: Die internationale Wanderausstellung „Lascaux 3“ kann dieses Jahr unter dem Namen „Lascaux – Die Bilderwelt der Eiszeit“ in der Kleinen Olympiahalle bestaunt werden.
Doch das war noch längst nicht alles. Im Jahr 2016 öffnete schließlich „Lascaux 4“ seine Pforten. Hierbei handelt es sich um eine komplette Nachbildung der weltberühmten Höhle in der Dordogne. Dank neuester Technologien und viel altmodischer Handarbeit wurde Lascaux endlich erstmals vollständig und in Millimeterarbeit detailgetreu nachgebaut – und das in nur drei Jahren!
Die Deutschland-Premiere bei uns in München
Die Ausstellung ist 2019 zum ersten Mal in München zu Gast und lädt Kinder und Erwachsene ein, die längst versunkene Welt der Urzeit zu erleben. Dank 3D-Laser-Scans wurde hierfür ein Teil der Höhle nachgebildet, sodass sich die Besucher auf ein nahezu authentisches Höhlenerlebnis freuen dürfen. Dabei wird der geheimnisvolle Höhlenstollen nur sparsam beleichtet, ganz so, als wäre man mit Taschenlampen auf einer aufregenden Höhlentour.
Die Abbildungen der Höhlenkunst stammen von Kunstschaffenden des Ateliers Faksimile aus Périgord. Hierfür nutzten sie authentische Farben und natürliche Materialien, welche auch von den Eiszeitkünstlern damals verwendet wurden. Auf dem Weg durch die Ausstellung begegnet man einer steinzeitlichen Familie und erfährt außerdem durch Filme und interaktive Medienstationen mehr zum Leben der Menschen im Paläolithikum und zur Entstehung ihrer Kunstwerke.
Die Bilderwelt von Lascaux
Die Bilderwelt von Lascaux zeigt Tiere wie Auerochsen, Hirsche, Bisons, Kühe und Pferde, zudem gibt es auch eine einzelne menschliche Figur zu entdecken. Hierbei handelt es sich um einen Mann mit Vogelkopf, der von einem verletzten Bison angegriffen wird. Eine solche Menschendarstellung ist in der prähistorischen Zeit eine Rarität!
Die Tierabbildungen zeugen von beeindruckender Qualität. Des Weiteren mischen sich dazwischen, in rätselhafter Anordnung, geheimnisvolle geometrische Symbole. Je nach Untergrund wurden die Darstellungen mit gelben, roten, braunen und schwarzen Farbtönen in die Höhlenwand geritzt oder gemalt. Die größte Tierfigur in der „Halle der Stiere“ misst dabei eine Höhe von 5,20 Meter!
Viele der Darstellungen wirken erstaunlich modern. Picasso selbst soll, als er die Bilder zu Gesicht bekam, beeindruckt gesagt haben: „Wir haben nichts dazugelernt!“. So prägte sich rasch die Bezeichnung „Sixtinische Kapelle der Höhlenmalerei“. Tatsächlich teilt die Höhle viele Gemeinsamkeiten mit Michelangelos Meisterwerk: die erhabene Größe, die schiere Monumentalität, die magische Spiritualität sowie eine atemberaubende Kunstfertigkeit der Bilder. Der einzige Unterschied: Lascaux ist das Werk vieler Künstler, die über Generationen hinweg diese faszinierende Bilderwelt entstehen ließen.
Moderner als gedacht!
Zu den größten Rätseln der Eiszeitkunst zählte lange die Frage, wer eigentlich für die beeindruckenden Malereien verantwortlich war. Heute weiß man: Es war der nach seinem ersten Fundort benannte Cro-Magnon, der vor etwa 40.000 Jahren auf den Neandertaler folgte und als (anatomisch) moderner Homo Sapiens schließlich den Beginn eines allumfassenden Kulturwandels auslöste.
Die als Halbnomaden umherziehenden Sammler und Jäger waren keine „Höhlenmenschen“ nach unserem Empfinden, sondern lebten unter Felsvorsprüngen die außen mit Stangen und Fellen bedeckt waren und Schutz vor Kälte und wilden Tieren boten. Sie entwarfen zudem raffinierte Werkzeuge und Jagdwaffen, stellten wärmende Kleidung her und malten. Sie waren es nämlich, die in Europa, Indonesien, Afrika sowie in Australien den Sinn für die schönen Künste entdeckten.
Wie lange die Cro-Magnon sich tatsächlich bei Lascaux aufhielten, ist ungewiss. Bekannt ist jedoch, dass die Kunstwerke über einen Zeitraum von rund sechstausend Jahren erstrecken. Dank der unzähligen archäologischen Funde können wir heute außerdem Lebensweise, Essgewohnheiten, Kleidung, Schmuck, Jagdsitten und soziale Strukturen der Cro-Magnon nachvollziehen.
Zu den wichtigsten Funden neben den Malereien zählen eine Öllampe, eine Speerschleuder, abgeschrägte Messerklingen, Speerspitzen sowie eine Nähnadel mit feinstem Nadelöhr – ein Beweis für die hohe Kunstfertigkeit dieser Menschen. Diese sind, im Original oder als Replikat, ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.
Inspired by Lascaux
Inspiriert durch diese wunderschöne Steinzeit-Kunst, ließen sich international renommierte Street Artists außerdem auf das Experiment ein, eine zeitgemäße Antwort auf die Höhlenkunst von Lascaux zu geben. Dabei entstanden zehn exklusive Poster von Adam Hale, Bond TruLuv, Boogie, Caparso, Christa Rijneveld, Jayn, MadC, Mode2, Mr Cenz und Poes.
Die zehn aktuellen Arbeiten sind nicht nur als Kommentare zur Kunst der Vorzeit zu verstehen, sondern auch zu unserer heutigen Welt. Jayns Werk zeigt dabei ein Raubtier, das eine Spur der Vernichtung schwächerer Lebewesen darstellt, nüchtern abgezählt in durchgestrichenen Tierformen. Im Kontrast dazu steht beispielsweise die Arbeit von Caparso, die einen Roboter skizziert, welcher vor dem Hintergrund zerstörter, futuristischer Gebäude seine Graffitis ub euber Höhle sprüht, die an den ausgehöhlten Rumpf eines Flugzeugs erinnert.
„Die Bilderwelt der Eiszeit“ in München
„Lascaux – Die Bilderwelt der Eiszeit“ ist vom 17. April bis 8. September unter dem Namen „Lascaux – Die Bilderwelt der Eiszeit“ in der Kleinen Olympiahalle zu Gast.
Programm:
Workshop „Ernährung in der Eiszeit“:
Wann: 17. bis 19. April, jeweils 10.30 und 15 Uhr
Wo: Dach der Kleinen Olympiahalle
Dauer: 90 Min.
Anmeldung: workshop@lascaux-ausstellung.de (unter Angabe der Speisen-Auswahl)
Workshop „Höhlenmalerei“:
Wann: 17. bis 19. April und 11. bis 13. Juni, jeweils 13 Uhr
Wo: Foyer der Ausstellung
Dauer: ca. 90 Min.
Anmeldung: workshop@lascaux-ausstellung.de
Entdecker-Touren:
Wann: 20. & 27. April, 8., 15. & 22. Juni, jeweils 12 und 14 Uhr
Wo: Unteres Foyer, links neben dem Ausstellungseingang
Dauer: 30 Min.
Anmeldung: keine Anmeldung erforderlich
Vortrag „Eiszeit-Safari“:
Wann: 25. April, 14 Uhr
Wo: Foyer der Ausstellung
Dauer: 45 Min.
Anmeldung: keine Anmeldung erforderlich
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, jeweils 10 bis 17 Uhr
Montags geschlossen (außer an Oster- und Pfingstmontag sowie in den Ferien)
Eintrittspreise:
Mittwoch bis Sonntag:
Erwachsene: 16,90 Euro
Ermäßigt*: 13,90 Euro
Kinder (5-17 Jahre): 7,90 Euro
Familien (2 Erw. + 2 Kinder): 39,90 Euro
Dienstag:
Erwachsene: 13,90 Euro
Kinder (5-17 Jahre): 6,90 Euro
Familien (2 Erw. + 2 Kinder): 31,90 Euro
Weitere Informationen findet ihr überdies unter www.lascaux-ausstellung.de
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von medienplattform.semmel.de zu laden.
Weiteres in den Rubriken Ausstellungen und Highlights in und um München und auf den Seiten Highlights und Ausstellungen.