Die aktuelle Ausstellung „Tikimania“ bis 28. Februar

Tiki, diese eindrucksvollen polynesischen Figuren mit ihren großen Augen und deutlich erkennbaren Lippen – freistehend auf Kultplattformen, als Hauspfosten oder Verzierung von Gegenständen – sind das alles beherrschende und weitverbreitete Stilelement der Kunst der Marquesas-Inseln der Südsee.

Tiki-Figuren sind meist aus Holz, Knochen oder Zahn geschnitzt oder aus Stein gehauen. Oftmals wird ihnen eine ehrfurchtgebietende Macht zugeschrieben. Die aktuelle Ausstellung „Tikimania. Bernd Zimmer, die Marquesas-Inseln und der europäische Traum von der Südsee“ im Museum Fünf Kontinente vereint traditionelle Kunstobjekte der Südsee mit den Werken des renommierten sowie vielfach ausgezeichneten Malers Bernd Zimmer.

Zimmers Faszination für die Südsee begann in seiner Jugend mit der Lektüre von Herman Melville, Robert Louis Stevenson und Jack London; durch die Wertschätzung für Leben und Werk des Künstlers Paul Gauguin wurde sie wachgehalten. 1995 bereiste er die Marquesas-Inseln in Französisch-Polynesien. Dadurch inspiriert schuf der Maler nach seiner Rückkehr einen Zyklus von Gemälden, Holzschnitten und Plastiken, die im Zentrum der Ausstellung stehen und in denen stets mindestens ein Tiki prominent in Szene gesetzt ist.

Darüberhinaus erweitert „Tikimania“ die Perspektive der gesammelten Kultobjekte und den Arbeiten Zimmers auch um eine dritte Dimension. Jene der kreativen Neuschöpfungen des US-amerikanischen Tiki-Pop, wie der Titel der Ausstellung „Tikimania“ schon augenzwinkernd verrät. Tiki-Pop bezeichnet dabei die als Schnitzdekor, Architekturelement und Grafik entwickelten Tiki-Darstellungen in den USA mit spezieller, eigener Ästhetik. Gespeist aus den romantisch-populären Südsee- und Ozeanien-Vorstellungen (Rumcocktails, Blumenhalsketten, Strandgut-Look) der westlichen Zivilisationen. Am Beispiel von Bernd Zimmers Kunstwerken, den Marquesas-Objekten der Sammlung des Museums Fünf Kontinente sowie den kreativen Neuschöpfungen des Tiki-Pop wird gezeigt, was ein Tiki alles sein kann.

Weitere Informationen finden Sie außerdem im Kalender.

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