100 Jahre Künstlerinnen an der Akademie
Frau darf …
Seit 100 Jahren sind Künstlerinnen an der Akademie der Bildenden Künste in München zum Studium zugelassen. Das Museum Fürstenfeldbruck begibt sich mit „Frau darf …“ aktuell auf eine Spurensuche zu den ersten weiblichen Studierenden. Die Ausstellung geht aus von den Errungenschaften der Frauenbewegung, die eine Öffnung der Akademien für Künstlerinnen einforderte, und verfolgt die Entwicklungen in den „Goldenen Zwanzigern“ über die NS-Zeit bis heute.
Im Zentrum der Ausstellung in Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste stehen zwölf der ersten Studentinnen. Diese sind heute noch teilweise bekannt, überwiegend aber in Vergessenheit geraten sind – aus sehr verschiedenen Gründen. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Lebenswegen und Schicksalen dieser „verschollenen Generation“, die zwischen zwei Weltkriegen ihren Platz suchte.
Zwar durften Frauen an den bayerischen Hochschulen seit 1903 bereits studieren, aber in der Kunstausbildung gab es weiterhin eine „Damenakademie“ oder teure private Malschulen. Nur widerstrebend gab die Akademieleitung dem hartnäckigen Drängen der Künstlerinnen nach – im Zuge der Revolution von 1918 und der neuen Weimarer Verfassung, die den Frauen die lang erkämpfte formale Gleichberechtigung brachten. 1920 musste die Akademieleitung Künstlerinnen auf Weisung des Kultusministeriums zum Studium an der Akademie zulassen.
Eine Auswahl von zwölf Künstlerinnen-Biografien zeichnet nach, mit welchen Vorurteilen Frauen in der Kunst konfrontiert waren. Wie entwickelten sich ihre Lebensläufe? Welchen Themen widmeten sie sich dabei?
Darunter sind unter anderem erfolgreiche Künstlerinnen wie Franziska Bilek. Die Künstlerin war für den Simplicissimus tätig und erfand die Figur des Herrn Hirnbeiß für die Münchner Abendzeitung. Oder die selbstbewusste Marianne Euler-Henselmann, Ehefrau des Bildhauers Josef Henselmann (Fischbrunnen am Rathausplatz in München). Genauso wie Künstlerinnen, die wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt wurden wie die Münchnerin Maria Luiko.
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