Das Münchner Künstlerhaus steht in diesem Sommer ganz im Zeichen der Belle Époque. Die historischen Räumlichkeiten beherbergen vom 24. Juni bis 14. August das vollständige berühmte lithographische Gesamtwerk Henri de Toulouse-Lautrecs, flankiert von Werken namhafter Vorgänger und Zeitgenossen. Im romantischen Innenhof besticht das französische Café des Salon Luitpold mit kleinen Köstlichkeiten und der malerischen Atmosphäre des Montmartre. Hautnah können Besucher jene Steindrucktechnik, die der „Begründer der Plakatkunst“ verwendet hat, in der hauseigenen Lithographie-Werkstatt erleben. In limitierter Stückzahl sind dort auch Drucke mit dem Motiv der berühmten Jane Avril erhältlich.

Toulouse-Lautrec würde sich zuhause fühlen

Das Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz bietet die perfekte Kulisse für das einzigartige Plakatwerk Toulouse-Lautrecs, denn der legendäre Künstlertreff besticht durch genau jenes Ambiente, das dessen Werk so maßgeblich beeinflusst hat. Zu Lebzeiten des berühmten Malers erbaut, ist das Haus bis heute der ideale Ort für leidenschaftliche, konstruktive und ausgelassene Begegnungen, Veranstaltungen und Festivitäten von und mit namhaften und aufstrebenden Künstlern.

Chronist des Pariser Fin de Siècle

Henri de Toulouse-Lautrec entstammte einer alten und ehrwürdigen Adelsfamilie aus dem Süden Frankreichs. Eine Erbkrankheit in Verbindung mit zwei Unfällen in seiner Kindheit führte zu verkümmertem Wachstum und bedingte seine Kleinwüchsigkeit. In Paris avancierte er als junger Mann schnell zum Chronisten des Pariser Lebens. Rennbahnen, Zirkuszelte, Theater- und Opernhäuser, Tanzlokale und Bordelle wurden zu seinen Ateliers. Kunstvoll karikierend machte er sich über das vermeintlich elitäre Publikum lustig und erhob die Akteure eher zweifelhafter Etablissements – laszive Sängerinnen, Tänzerinnen und Prostituierte – zu den Stars seiner Arbeiten. Seine ebenso liebevolle wie unverfrorene Darstellung des schönen Scheins und entbehrungsreichen Seins macht den Geist des Fin de Siècle bis heute spürbar.

Montmartre mitten in München

Neben dem einzigartigen lithographischen Œuvre Toulouse-Lautrecs umfasst die Ausstellung „La Bohème – Toulouse Lautrec und die Meister vom Montmartre“ aus dem Brüsseler Musée d‘Ixelles auch Werke von Alfons Mucha, Théophile-Alexandre Steinlen, Pierre Bonnard und Felix Vallotton. Unterteilt in die Sektionen „Rampenlicht. Plakate für das Pariser Nachtleben“, „Lesefieber. Werbung für Bücher und Zeitschriften“ und „Die Welt der Waren. Plakate für Konsum- und Gebrauchsgüter“, wird so nicht nur das Paris von Toulouse-Lautrec zum Leben erweckt, sondern auch das seiner Vorgänger und Zeitgenossen.

Seltene Exponate

Das Münchner Künstlerhaus präsentiert die Ausstellung, die bislang weltweit nur in zwei Museen gezeigt worden ist, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturaustausch Tübingen und ist dem Musée d’Ixelles in Brüssel von Herzen dankbar für die Leihgabe der sehenswerten Exponate.

Weitere Infos finden Sie auf der Webseite des Münchner Künstlerhauses oder in unserem Kalender. Hier geht´s gleich zu den Online-Tickets.

Weiteres in der Rubrik Ausstellungen und auf der Seite Ausstellungen.