Längere E-Bike-Touren rund um München
E-Bikes sind perfekte Helfer auf Fahrradtouren. Viele Radfahrer kennen das Problem zu gut. Sie erfahren von interessanten Routen, doch scheinen die Wegstrecken so schier unendlich lang, dass sie sie lieber vergessen. Alternativ häufen sich Erhöhungen an, die der eigenen Fitness nicht entsprechen. Aber mit einem E-Bike lassen sich solche Touren rund um München durchaus bewältigen, denn das Rad kann aktiv mithelfen. Welche Touren sich in der Region anbieten und was zu beachten ist, verrät dieser Artikel.
Ein gutes E-Bike ist Voraussetzung
Ganz so einfach ist es nicht, ein gutes E-Bike zu kaufen. Zum einen muss das Bike an sich zu dem eigenen Bedarf passen. Jeder kennt Fahrräder mit völlig unpassendem Sattel oder falschen Ausmessungen. Auf ihnen ist schon die kürzeste Strecke eine Tortur. Beim E-Bike kommt aber noch die Antriebsart hinzu, die zum jeweiligen Gebrauch und Bedarf passen muss. Entsprechend gibt es von führenden Herstellern wie Focus nicht ein Modell für alle Zwecke, sondern eine breite Auswahl an Modelltypen, die genau auf die persönlichen Bedürfnisse abgeklopft werden sollten. Die meisten Fahrer greifen zu den Pedelecs, wobei auf die Geschwindigkeit geachtet werden muss:
- Höchstgeschwindigkeit – sie darf 25 Stundenkilometer nicht überschreiten, denn sonst darf mit dem Rad nur noch auf der Straße gefahren werden.
- Preis – es gibt Räder für 1.000 Euro, aber auch welche, die bei 3.500 Euro nicht Schluss machen. Die hochpreisigen Räder bieten mehr Einzelheiten und haben eine aufwendigere Technik an Bord. Umso höherwertiger die genutzten Komponenten sind, desto teurer ist das Bike.
- Akku-Anzeige – gute E-Bikes sind mit einer Akku-Anzeige ausgestattet. Natürlich ist das Rad nicht unbrauchbar, wenn der Akk am Ende ist, doch ist es wesentlich anstrengender, ein E-Bike mit der reinen Muskelkraft zu bewegen als ein gewöhnliches Fahrrad.
- Gewicht – E-Bikes sind deutlich schwerer als normale Fahrräder. Wer mit dem Bike auch in Bus und Bahn möchte, es gegebenenfalls Treppen tragen muss, der sollte auf das Gewicht achten. Ein leichter Rahmen kann schon etliche Kilo Unterschied ausmachen.
- Strecken – welche Strecken sollen befahren werden? Wer nur auf Fahrradstrecken unterwegs ist, jedoch kaum auf Feld, Wald und Flur, der braucht kein E-Mountainbike. Wer sich nicht festlegen möchte, der sollte wenigstens ein elektrisches Trekkingrad wählen.
- Akku – nicht bei allen Modellen ist er abnehmbar. Das ist nachteilig, denn nun muss am Fahrradstellplatz ein Stromanschluss zur Verfügung stehen. Je nach Akku dauert eine vollständige Ladung mehrere Stunden.
Wer noch nie mit einem E-Bike in Berührung gekommen ist, der sollte möglichst nicht das erstbeste Bike im Internet bestellen. Es ist sinnvoll, sich vor Ort einen Fahrradfachmarkt zu suchen und dort einige Probefahrten zu machen. Jedes E-Bike hat einen anderen Schwerpunkt als ein gewöhnliches Fahrrad und je nach eigener Übung benötigen die ersten Meter schon Umstellungswillen. Zudem sollte das Rad natürlich auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sein. Das beste E-Bike wird auf der längeren Radtour zum Fiasko, wenn es schlichtweg nicht an den Fahrer anzupassen ist.
Welche Reichweite bieten E-Bikes?
Der Akku des E-Bikes ist nicht endlich. Grundsätzlich hängt die Reichweite aber auch vom Fahrverhalten ab:
- Dauerhafte Unterstützung – wer den Motor immer nutzt, der muss natürlich mit einer geringeren Reichweite rechnen.
- Wegstrecke – umso anspruchsvoller die Wegstrecke, desto eher wird die Motorunterstützung genutzt. Wegstrecken mit extremen Höhenunterschieden führen stets zu einer Reduzierung der möglichen Reichweite.
Vielfach werden Reichweiten von über 100 Kilometern angegeben. Doch beziehen sich diese Werte wohl nur auf perfekte Situationen. Ein guter Wert liegt zwischen 50 und 100 tatsächlichen Kilometern. Die Bodenbeschaffenheit, die Geschwindigkeit, aber auch die eigene Mithilfe entscheiden letztlich darüber.
Allgemein darf jedoch gesagt werden, dass tägliche Streckenabschnitte von um die 100 Kilometer möglich sind, sofern der Radfahrer selbst in die Pedale tritt und der Untergrund allgemein radtauglich ist. Tiefe Böden, lange Anstiege und die ständige Motorunterstützung reduzieren die Strecke. Fitte Radfahrer können die maximale Reichweite natürlich noch um etliche Kilometer erhöhen.
Tourvorschläge rund um München
Zum Testen bieten sich die Wege entlang der Isar an. Die Radlwege haben eine Gesamtlänge von an die 19 Kilometer und sind ideal, um das E-Bike auf Herz und Nieren zu prüfen. Nach dem Test darf es gerne weitergehen:
- Ammersee – die Strecke ist mit knapp über vierzig Kilometern schon länger, doch noch überschaubar. Dafür lockt der Ammersee mit Badegelegenheiten und einer schönen Natur.
- Münchner Jakobsweg – die Strecke beträgt wahlweise 25 Kilometer oder 38 Kilometer. Er beginnt in München, führt entlang der Isar zum Kloster Schäftlarn, weiter zum Starnberger See über das Kloster Andechs rund um den Ammersee. Wer es wünscht, der kann noch die Tour zum Hohen Peißenberg mit einbinden. Die Tour ist gleichzeitig eine Wanderroute, doch dient sie auch Radfahrern als Wegstrecke.
- München/Wolfsratshausen – auch entlang der Isar führt diese Route. Die Gesamtstrecke kann bis zu 70 Kilometer betragen, wenn der Rückweg nicht mit der Bahn angetreten wird. Auf dem Weg finden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten.
Grundsätzlich können sich Münchner Radfahrer vielfach an Wanderwegen orientieren. Auch rund um die Seen finden sich stets geeignete Radwege, die sich perfekt für Eintagesausflüge oder auch für Ausflüge mit Übernachtung vor Ort eignen. Wer es sich traut, der kann sich Richtung Garmisch oder auch in die südlichen Gefilde Oberbayerns wagen und echte Mehrtagestouren unternehmen. Die Mangfall-Radtour von München über Aying nach Rosenheim wäre ein solches Beispiel. Je Strecke fallen über 60 Kilometer an, wer von Rosenheim noch weiter runter zum Chiemsee will, der hat sich eine gute Mehrtagestour zusammengestellt. Der Vorteil: Im Notfall stehen gute Bahnverbindungen bereit, um den Rückweg anzutreten.
Fazit – mobil mit dem E-Bike
E-Bikes sind ideal für alle, die durchaus gerne Radfahren, das gewöhnliche Rad jedoch aus Konditions- oder Gesundheitsgründen scheuen. Dank der Motorunterstützung sind wesentlich weitere Routen möglich. Allerdings kommt es immer auf das passende E-Bike an. Interessenten sollten sich gut beraten lassen und probieren, mit welchem Rad sie persönlich zurechtkommen. Auch die geplante Nutzung spielt eine tragende Rolle, um während der Tour wirklich Spaß zu haben.
Weiteres in der Rubrik Sonstiges und auf der Seite Sonstiges in und um München.