100 Jahre Uhrmacher-Innung München
Ausstellung in der Galerie Handwerk
Seit der Antike sind Erfindungen bekannt, die sich mit dem Phänomen der Zeit befassten. Mit dem Beruf des Uhrmachers und mit der steigenden Nachfrage nach Uhren entwickelten sich unterschiedliche Techniken der Zeiterfassung. Etwa um das Jahr 1300 begannen bayrische Schmiede, und in der Folge Uhrmacher, damit Zeit mechanisch zu messen und Uhrwerke zu erfinden, und dafür zu sorgen, dass das Verstreichen der Zeit sichtbar wird. Die Galerie Handwerk zeigt in Kooperation mit der Uhrmacherinnung München und Oberbayern zu deren 100jährigem Bestehen eine Ausstellung, die auf die Bedeutung des Uhrmacherhandwerks in Bayern hinweist. Die Innung wurde im Jahr 1922 mit insgesamt 274 Mitgliedern gegründet.
Die Entwicklung des Handwerks zeigt sich zunächst mit Uhrwerken an öffentlichen Gebäuden. Zunehmend entwickelte sich im höfischen und kirchlichen Kontext das Interesse an kostbaren, verspielten Objekten. Bayern nimmt in dieser Entwicklung eine Spitzenposition ein. Dies spiegelt sich in eindrucksvollen Uhren und Uhrwerken, die in bayrischen Werkstätten entstanden sind. Der Wunsch und das Bedürfnis nach einer präziseren Zeitangabe, unter anderem zu Navigationszwecken, förderten die Weiterentwicklung der verschiedensten Typen mit akustischer Zeitansage oder optischer Anzeige, mit der Angabe der Planetenstellungen, wichtiger Ereignisse wie beispielsweise den Osterfeiertagen oder auch den Mondphasen. Die Werke, die in der Ausstellung in der Galerie Handwerk zu sehen sind, reichen dabei von der gotischen Eisenuhr, und den ersten tragbaren Uhren bis hin zu Renaissance-Automatenuhren sowie Barock- und Rokokouhren und zeitgenössischen Beispielen aus dem gesamten bayerischen Raum. In der Ausstellung vertreten sind Meisterwerke aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken.
München nimmt in Bezug auf herausragende technische Innovationen eine besondere Stellung ein, wie die Ausstellung in der Galerie Handwerk an besonderen historischen und zeitgenössischen Uhren dokumentiert. Die Leihgaben zu dieser Ausstellung stammen von Mitgliedsbetrieben der Uhrmacherinnung München und Oberbayern, aus bayerischen Museen und von privaten Leihgebern. Ihnen allen sei an dieser Stelle sehr herzlich für die großzügige Ausleihe der wunderbaren Exponate gedankt.
Zeiterfassung und -messung ist heute für jeden zugänglich; in der Vergangenheit war sie nur wenigen vorbehalten. Ein Querschnitt durch etwa 600 Jahre Uhrmacherhandwerk zeugt von technischer Meisterschaft und einer steten Weiterentwicklung. Das Uhrmacherhandwerk hat bedeutenden Anteil am am technischen Fortschritt. Dies wurde schließlich durch die Aufnahme in das „Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes“ im Jahr 2021 geehrt. Die Ausstellung (bis 8. Oktober) wird durch Führungen und Erklärungen zum Uhrmacherhandwerk durch die Innung begleitet. An allen Samstagen werden Uhrmachermeister in der Galerie Handwerk in lebenden Werkstätten arbeiten und über das Handwerk informieren.
100 Jahre Uhrmacher-Innung München und Oberbayern
Mi 7. September bis Sa 8. Oktober 2022
Galerie Handwerk
Max-Joseph-Str. 4, 80333 München
www.hwk-muenchen.de/galerie
Öffnungszeiten:
» Di, Mi & Fr 10.00-18.00 Uhr
» Do 10.00-20.00 Uhr
» Sa 10.00-13.00 Uhr
Geschlossen: Fei
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