Oktoberfest: Tipps für Gaudi auf der Wiesn
Für manche gehört das Oktoberfest untrennbar zu einem gelungenen Jahr. Andere wollen dieses Spektakel zumindest einmal erleben und reisen dafür aus der ganzen Welt an. Die Wiesn ist auf jeden Fall ein Highlight, das sich (nicht nur) echte Münchner nicht entgehen lassen dürfen. Doch es erfordert ein bisschen Vorbereitung, um es in vollen Zügen zu genießen und so manches Ärgernis zu verhindern. Hier einige Tipps, wie die Wiesn zur echten Gaudi wird – egal, ob als „Erstbesucher“ oder eingefleischter Wiesn-Fan.
Tipp #1: Die frühzeitige Reservierung
Zu einem gelungenen Tag auf dem Oktoberfest gehört der Besuch im Festzelt. Und obwohl die Auswahl an Zelten groß erscheint, sind diese erstaunlich schnell voll. Wer nicht reserviert hat, hat vor allem an den Wochenenden kaum noch Chancen auf Einlass. Deshalb ist es sinnvoll, den Wiesn-Besuch frühzeitig zu planen und eine Reservierung im Zelt entsprechend der Wünsche zu tätigen. Die größten und mitunter beliebtesten sind zum Beispiel das Armbrustschützenzelt, das Festzelt Tradition, das Hacker-Festzelt, das Hofbräu-Festzelt oder Fischer-Vroni. Damit ist die Liste aber noch lange nicht zu Ende. Die meisten Festzelte bieten Reservierungsmöglichkeiten bereits im Frühjahr – und sind schnell ausgebucht. Es lohnt sich also, beim Zelt der Wahl die Termine im Blick zu behalten und die Reservierung sofort zu tätigen, sobald diese freigeschaltet wird.
Tipp #2: Das stilechte Outfit
Kaum ein Münchner würde in Alltagskleidung auf die Wiesn gehen. Für ein stilechtes Erlebnis ist deshalb das passende Outfit ein Muss. Die klassische Tracht erfreut sich dafür bis heute großer Beliebtheit. Es gibt aber auch zahlreiche moderne Abwandlungen wie Lederhosen für Frauen oder sexy Mini-Dirndl. So findet sicher jeder eine passende Wahl zum eigenen Geschmack, um im richtigen Look zum Oktoberfest zu gehen. Wie aber sieht sie aus, die traditionelle Tracht für den stilechten Wiesn-Besuch?
- Männer tragen Lederhosen, wobei sie die Auswahl zwischen Kniebundhosen, langen Lederhosen und Krachledernen haben. Dazu wird ein Trachtenhemd kombiniert, was in der ursprünglichen Form ein einfaches Leinenhemd war, entweder zum Hineinschlüpfen oder mit Knopfleiste. Heutzutage wählen viele Männer aber die moderneren, karierten Versionen in verschiedenen Farben. Ein Muss zur Lederhose waren lange Zeit die Haferlschuhe, aber auch hier verbreiten sich moderne Abwandlungen wie die Kombination mit Sneakers zunehmend. Kniebundhosen und Krachlederne werden mit Kniestrümpfen oder Wadenwärmern getragen. Und wer noch zusätzlichen Schmuck wünscht, greift zum allzeit beliebten Charivari.
- Frauen tragen bei der traditionellen Tracht ein Dirndl, das es in verschiedenen Längen gibt. Meistens ist der Rock rund 60 bis 70 Zentimeter lang – moderne Variationen sind kürzer, um mehr Bein zu zeigen. Bei den Schnitten und Farben ist die Auswahl heutzutage beinahe endlos. Die meisten Dirndl weisen aber nach wie vor einen tiefen Ausschnitt auf und werden zur Dirndlbluse kombiniert. Ein Muss ist dann natürlich der richtige BH, um das Dekolleté optimal in Szene zu setzen. Denn was wäre die Wiesn, ohne ordentlich „Holz vor der Hüttn“, wie man so schön sagt?! Das Mieder sitzt derweil eng am Körper, während der Rock weit fällt und sich in Falten legt. Wichtiger Bestandteil des Dirndls ist außerdem die Schürze, die kurz über dem Rocksaum endet. Hierbei ist es wichtig, die Schleife der Schütze auf der richtigen Seite zu binden, denn jeder waschechte Wiesn-Besucher weiß: rechts bedeutet vergeben, links bedeutet single. Mittig gebundene Schleifen vorne lassen eine Jungfrau erkennen, stehen aber manchmal auch einfach für Unentschlossenheit, während eine hinten gebundene Schleife ursprünglich von Witwen getragen wurde. Mittlerweile wird sie aber auch häufig von Kellnerinnen gewählt. Und bei den Schuhen? Diesbezüglich gelten kaum noch Regeln. Wer nicht die traditionellen Trachtenschuhe tragen möchte, wählt Ballerinas, Schnürstiefeletten, High Heels oder ebenfalls Sneakers mit jeweils passenden Socken.
Es muss also nicht immer die traditionelle Tracht sein. Doch auf die eine oder andere Weise sollte das Outfit an den Anlass angepasst werden – denn dann macht das Oktoberfest noch mehr Spaß. Und wer nicht in eine eigene Lederhose oder ein eigenes Dirndl investieren möchte, kann sich einfach ein Modell ausleihen…
Tipp #3: Der richtige Tag
An welchem Tag die Wiesn besucht wird, macht für das Erlebnis einen großen Unterschied. Um sich mitten ins Getümmel zu stürzen, empfiehlt sich der erste Tag oder ein Wochenende. Wer es sich hingegen etwas ruhiger wünscht, der sollte unter der Woche auf das Oktoberfest gehen, am besten montags bis donnerstags zwischen zehn und 16.00 Uhr. Dann ist die Wiesn auch mit Kindern ein großer Spaß, sozusagen als klassischer Jahrmarkt, während sie zu späterer Stunde eher einer großen Party gleicht. Gäste, die zum ersten Mal nach München kommen, um dieses Spektakel zu erleben, können es daher bewusst zu verschiedenen Zeitpunkten besuchen, um das Oktoberfest in all seinen Facetten zu genießen.
Tipp #4: Die feierwütige Begleitung
Mit der Begleitung steht und fällt ein Fest, wie sicherlich jeder aus eigener Erfahrung weiß. Es lohnt sich daher, diese sorgfältig auszuwählen und so viele Freunde wie möglich mit auf die Wiesn zu nehmen. Bestenfalls lässt sich ein ganzer Wiesn-Tisch – oder mehr – mit bekannten Gesichtern füllen. Aber auch neue Kontakte lassen sich in den Festzelten problemlos schließen, spätestens nach ein paar Maß Bier. Am besten wird die Frage der Begleitung also bereits bei der Tischreservierung geklärt, dann steht einer gelungenen Gaudi auf dem Oktoberfest nichts mehr im Weg.
Tipp #5: Das ausreichende Budget
Dass so eine Maß nicht gerade günstig ist, ebenso wie der Wiesn-Besuch im Allgemeinen, dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein. So richtig Spaß macht die Angelegenheit daher nur mit einem ausreichenden Budget. Jeder muss dabei individuell entscheiden, wie viel Geld er oder sie für die Wiesn ausgeben kann und will. Ein kleiner dreistelliger Betrag ist in jedem Fall empfehlenswert, am besten in kleinen Schein sowie mit einigen Münzen für das Trinkgeld. Zudem muss das Geld natürlich sicher verstaut werden, denn für Taschendiebe sind die Portemonnaies der angetrunkenen Wiesn-Besucher alljährlich eine einfache Beute.
Tipp #6: Die richtige „Grundlage“
Der Besuch in den Festzelten lohnt sich nicht nur zum Trinken. Auch das Essen dort ist ein Muss, denn auf dem Oktoberfest winken allerhand bayerische Schmankerl – und sie stellen zugleich eine hervorragende Grundlage für den wahrscheinlich folgenden Alkohol dar. Nur so lässt sich ein ganzer Wiesn-Tag überstehen, ohne dass er in einem Malheur endet.
Tipp #7: Das Lernen der Texte
Und noch eine Sache gehört neben den kulinarischen Köstlichkeiten und dem Bier untrennbar zu jedem Festzelt: die passende Musik. Die klassische Oktoberfest-Musik ist deutschsprachig und perfekt zum „Mitgrölen“. Dies funktioniert aber nur, wenn die Besucher textsicher sind. Es kann sich daher lohnen, vorab die Texte der jeweiligen Oktoberfest-Hits zu lernen, um beim gemeinsamen Schunkeln und Singen denkwürdige Erinnerungen zu sammeln. Anschließende Heiserkeit ist nicht nur erlaubt, sondern als Zeichen für eine gelungene Gaudi sogar explizit erwünscht.
Tipp #8: Der sichere Heimweg
Zuletzt stellt sich die Frage nach dem Heimweg. Parkplätze sind rund um das Wiesn-Gelände rar und nur die wenigsten Gäste wären nach dem Besuch noch in der Lage, legal mit dem Auto nach Hause zu fahren. Besser ist es daher, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen oder sich frühzeitig (!) eine Bleibe in der Nähe zu reservieren. Wichtig ist außerdem die Sicherheit, denn vor allem Frauen sollten nachts und eventuell betrunken nicht mehr alleine unterwegs sein. Am besten wird daher auch der Heimweg gemeinsam mit den Begleitern geplant – oder es wird zusammen in einen Club weitergezogen. Schließlich schließt das Oktoberfest spätestens gegen Mitternacht seine Pforten. Noch ein Tipp zum Schluss: Die warme Jacke nicht vergessen, sonst droht in den herbstlichen Nächten sowie nach Alkoholkonsum eine Erkältung als Andenken an den Wiesn-Besuch. In diesem Sinne: Viel Spaß und wohl bekomm‘s!
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