Die neue Aufführung vom Münchner Heldentheaters

Wolf nimmt Abschied von seinem toten Vater und lässt das Publikum an seiner inneren Zwiesprache mit ihm teilhaben. Er hat seinen Vater nicht gekannt, der Vater ist ihm so fremd und ungreifbar wie das Land, das er nur aus der Erinnerung der Kindheit kennt: Deutschland. Was bleibt sind viele Fragen an den Vater, die dieser nicht mehr beantworten wird, und Gefühle, die keinen Adressaten mehr haben.

Man erlebt das Menschliche einer Lebensschau, die auch die eigene sein könnte. Der Sohn muss die Blindstelle seiner Biographie ausleuchten. Wie verfertigt man sich einen Vater, wenn nicht durch die Muttersprache, die man mit ihm teilt, eine Landkarte aus Hölderlin, Kleist, Adorno, Grass, Kraftwerk? Der Vater ein Nazi, ein Mitläufer, ein Konsensvater, ein 68er, ein Rebell oder nur ein Feigling.

Das Münchner Heldentheater bringt unter der Regie von Andreas Berner das Stück von Albert Ostermeier am 31. März und 1. April auf die Bühne von Einstein Kultur.

Weitere Informationen finden Sie außerdem im Kalender.

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