
Ganz großes Drama an der Bayerischen Staatsoper
Cavalleria rusticana / Pagliacci
„Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni und „Pagliacci“ von Ruggero Leoncavallo zählen zu den bekanntesten und beeindruckendsten Werken des italienischen Verismo, einem Musikdrama, das die harten, realistischen Seiten des Lebens in den Mittelpunkt stellt. Ab 22. Mai werden beide Opern in einer mitreißenden Doppelvorstellung in der Bayerischen Staatsoper aufgeführt.

„Cavalleria rusticana“ spielt in einem sizilianischen Dorf und handelt von der dramatischen Eifersucht der jungen Santuzza. Sie wurde von ihrem Geliebten Turiddu wegen Lola verlassen. Dabei kommt es zum Drama, das von Rache, Ehre und unkontrollierbaren Gefühlen geprägt ist. Pietro Mascagni hat in der Oper meisterhafte Musik komponiert, die die leidenschaftliche und tödliche Intensität der Gefühle widerspiegelt. Besonders die berühmte „Intermezzo“-Musik, die als eines der schönsten Orchestermomente der Operngeschichte gilt, bildet einen Höhepunkt des Dramas.
„Pagliacci“ spielt in der Zirkuswelt, in der der Clown Canio die Maske eines fröhlichen Narren trägt, während er von tiefer Eifersucht und Schmerz gequält wird. Seine Frau Nedda hat eine Affäre mit einem anderen Mann. Diese schreckliche Entdeckung von Canio löst eine blutige Katastrophe aus. Das berühmte „Vesti la giubba“, in dem Canio seine Verzweiflung und seinen Schmerz als Clown in der Zirkusvorstellung verbergen muss, gehört zu den bekanntesten Arien der Musikgeschichte. Ruggero Leoncavallo zeichnet mit „Pagliacci“ ein packendes Porträt eines Mannes, der zwischen öffentlichem Lachen und innerer Verzweiflung zerbricht.
Die Aufführungen in der Bayerischen Staatsoper bieten eine eindrucksvolle Gelegenheit, zwei Meisterwerke des Verismo hintereinander zu erleben. Beide Opern erzählen von intensiven menschlichen Gefühlen – von Eifersucht, Verrat und Gewalt. Außerdem zeichnen sie sich durch eine packende Dramaturgie aus. In der Inszenierung von Francesco Micheli wird das raue und leidenschaftliche Leben der Figuren mit einem modernen, aber respektvollen Blick auf die Tradition der Operngeschichte gezeigt. Unter der musikalischen Leitung von Daniele Rustioni werden die leidenschaftlichen Duette, Arien und Chöre von Solisten und Chor kraftvoll interpretiert, sodass die Musik die ohnehin schon fesselnde Handlung intensiviert. Die Inszenierung schafft es, die emotionale Intensität der Opern zu bewahren und gleichzeitig eine dynamische, visuell eindrucksvolle Umsetzung zu bieten.
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