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Porträt eines Mannes in Tunica und Toga; Chromchalzedon ("Praser"), Mitte 1. Jh. v. Chr. (ca. 60-40 v. Chr.); Sammlung Bernhard Fischer © Staatl. Antikensammlungen und Glyptothek München

Antike unter der Lupe

10. September 2024

Die neue Ausstellung in den Staatlichen Antikensammlungen

Bei kleinen Dingen lohnt es sich oftmals, ganz genau hinzuschauen und dabei sogar eine Lupe in die Hand zu nehmen. Innerhalb der antiken Kunst gilt das in besonderem Maße für geschnitte Steine (Gemmen), die je nach Machart als Intaglien oder Kameen bezeichnet werden. Winzige, mitunter weniger als einen Zentimeter große Bilder zieren Halbedelsteine von lebendiger Farbigkeit. Verblüffend sind nicht nur die Vielfalt der Bildmotive, sondern auch die Virtuosität sowie Präzision, mit der die antiken Steinschneider gearbeitet haben.

Kunst im Kleinen

Entwickelt wurde die Kunst, Steine zu schneiden, im Alten Orient und fand schon bald eine weite Verbreitung. Im Ägäisraum erlebte sie in minioscher Zeit eine erste Blüte. Die Miniaturkunstwerke konnten als Siegel dienen. Andererseits schmückten oder beschützten sie, in Ringe oder Amulette gefasst, ihre Trägerinnen und Träger jeglichen Alters. In der griechischen Klassik (5./4. Jahrhundert v. Chr.) und im Hellenismus (3. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) erreichte die Gattung zweifellos ihren künstlerischen Höhepunkt. Produktion und Interesse ließen aber die gesamte römische Kaiserzeit (1. bis spätes 3. Jahrhundert n. Chr.) bis in die Spätantike (spätes 3. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) nicht nach. Schon in dieser Zeit wurden von Liebhaberinnen und Liebhabern dieser „Kunst im Kleinen“ erste Sammlungen angelegt.

An diese Sammlertradition knüpft die Sonderausstellung „Antike unter der Lupe“ an, in der rund 180 ausgewählte Stücke aus drei Privatsammlungen (BernhardFischer, KaiScheuermannund Wolfgang Skoluda) erstmals gemeinsam präsentiert werden. Die Gemmen decken ein Spektrum der antiken Steinschneidekunst an, das vom 3. Jahrtausen v. Chr. bis in das 5. Jahrhundert n. Chr. reicht.


Den schnellen Abfolgen der modernen Bildflut setzen die Staatlichen Antikensammlungen bewusst den farbigen Miniaturbildern entgegen.

Weitere Informationen finden Sie außerdem im Kalender.


Weiteres in der Rubrik Ausstellungen und auf der Seite Ausstellungen.