
„Combo“ am Königsplatz
Münchener Secession & Deutscher Künstlerbund 1904 und heute
Das Jahr 2025 beginnt am Königsplatz mit einer Reminiszenz an die gemeinsame Ausstellung der Münchener Secession sowie des Deutschen Künstlerbundes, die 1904 in den Räumen der heutigen Antikensammlungen stattfand.

Mit „Combo“ kehrt die Münchener Secession für eine Zeit in das historische Gebäude zurück, das von 1898 bis 1916 die Heimat des Vereins und Schauplatz wegweisender Ausstellungen war. Die Ausstellung von 1904 präsentierte dabei auf Einladung der Secession den neu gegründeten Deutschen Künstlerbund. Es war die erste Ausstellung dieses fortschrittlichen Verbands, der sich gegen die Bevormundung des staatlich dominierten Kunstbetriebs stellte und als überregionale Vertretung der lokalen Secessionen im deutschsprachigen Raum verstand.
Nach dem Vorbild der Münchener Secession wurden in Wien, Berlin und anderen Städten ähnliche Gruppen gegründet. Zahlreiche Akteure der Secessionen traten dem Deutschen Künstlerbund bei. Im Mittelpunkt stand dabei nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Stilrichtung, sondern die Authentizität des einzelnen Künstlers – ein Plädoyer für Vielfalt und Toleranz. Harry Graf Kessler, Mitbegründer des Künstlerbundes, fasste die Zielsetzung des Vereins so zusammen: Künstlerische Freiheit, Talentförderung, Wirtschaftlichkeit sowie internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Die neue Sonderausstellung
In der Ausstellung „Combo“ unternimmt die Münchener Secession den Versuch, die Ausstellung von 1904 teilweise zu rekonstruieren. Dank der Kunstsammlung des Vereins sowie Leihgaben der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, des Münchner Stadtmuseums und privater Sammlerinnen und Sammler können bedeutende Werke von Sophie Burger-Hartmann, Hermann Hahn, Thomas Theodor Heine, Adolf Hengeler, Albert von Keller, Philipp Klein, Hermann Pleuer, Max Slevogt, Franz von Stuck und Oskar Zwintscher gezeigt werden.
Gleichzeitig stellt die Schau auch aktuelle Werke von Mitgliedern der beiden heute noch aktiven Vereine vor, die an den Ort ihrer Gründung zurückkehren. Diese Präsentation ermöglicht es, die gegenwärtigen Positionen der Künstlerinnen und Künstler in die Öffentlichkeit zu tragen. Eine gemeinsame Jury von Secession und Künstlerbund hat die Werke ausgewählt.
Weitere Informationen finden Sie außerdem im Kalender.
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