Kafka: 1924
Kafkas 100. Todestag im Museum Villa Stuck
Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka (1883-1924) im Juni zeigt das Museum Villa Stuck bis 11. Februar eine groß angelegte Ausstellung. Dabei verweist das Museum mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern auf die grenzenlose Aktualität und außerordentliche Wirkmacht des Schriftstellers.
Kafkas Werk hat nicht nur Generationen von Literatinnen und Literaten weltweit geprägt, sondern ist in zahlreiche weitere Bereiche der Kunst eingegangen. Es ist Teil des kollektiven Gedächtnisses geworden. Im ersten einleitenden Bereich wird die Beziehung des Schriftstellers zur Kunst anhand von Büchern aus seiner Bibliothek sowie Originalzeichnungen Kafkas und Alfred Kubins beleuchtet. Anschließend sind Positionen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zu sehen. Diese beziehen sich explizit oder implizit auf Kafka. Die Scham und viele andere mit dem Werk Kafkas verbundene Themen haben den Schriftsteller tatsächlich überlebt. Sie haben als „kafkaesk“ eine allgemeingültige und immerwährende Eigenständigkeit erlangt. Dort, wo Angst, Verzweiflung, unheimliche und klaustrophobische Verhältnisse, bürokratische Enge sowie Machtmissbrauch herrschen, wird oft eine gedankliche Brücke zu Kafka geschlagen. Daraus haben viele Künstlerinnen und Künstler, die im Zentrum der Ausstellung stehen, wichtige Impulse erhalten.
Arbeiten zu Kafka
Die Schau sprengt die bildungsbürgerliche Kafka-Rezeption und richtet sich an ein breites Publikum. Auszüge des Comic-Klassikers „Kafka für Anfänger“ von Robert Crumb und David Zane Mairowitz führen ebenso unterhaltsam wie informativ in die jeweilige Thematik ein. Sie zeigen unterschiedliche Facetten der einzelnen Protagonisten aus Kafkas Schriften. Werke von Ida Applebroog, Louise Bourgeois, David Claerbout und Paula Rego sind ebenso zu sehen wie Arbeiten von Konrad Klapheck, Maria Lassnig und vielen mehr.
Entlang einzelner Erzählungen und zentraler Themen Kafkas erstreckt sich die Ausstellungsdramaturgie nahezu über das ganze Haus. Indem an unterschiedlichen Stellen des Rundgangs Motive wie das Labyrinth, die Nadeln, die Ameisen oder die Spinnen aufgegriffen und erweitert werden, entsteht eine eigene Narration im Raum, die stets neue Perspektiven eröffnet.
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