
Kallmann-Preis der Kreissparkasse 2024
Arbeiten von Ben Greber, Annabell Häfner und Jonas Maria Ried

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit öffnete das Kallmann-Museum in Ismaning im Januar wieder seine Türen für die Besucher. Das Museum wurde umfassend modernisiert, erweitert, energetisch ertüchtigt und barrierefrei umgestaltet. Es bietet nun optimale Bedingungen für die Präsentation von Kunst, ein einladendes Café sowie einen neu gestalteten Vorplatz.
Das Museum wurde 1992 im Nachbau einer historischen Orangerie aus dem 19. Jahrhundert eröffnet. Es liegt im historischen Schlosspark von Ismaning, der von Friedrich Ludwig von Sckell zum englischen Landschaftsgarten umgestaltet wurde. Das Museum ist dem Maler und Zeichner Hans Jürgen Kallmann (1908-1991) gewidmet und zeigt regelmäßig Ausstellungen zur modernen und zeitgenössischen Kunst.
Die Wiedereröffnung wurde mit der Ausstellung zum „Kallmann-Preis der Kreissparkasse 2024“ gefeiert. Diese präsentiert bis 20. April Arbeiten des Preisträgers Ben Greber sowie von Annabell Häfner und Jonas Maria Ried. Parallel dazu werden Werke von Hans Jürgen Kallmann, dem Museumsstifter, gezeigt.
Ben Greber, Annabell Häfner und Jonas Maria Ried

Der Berliner Künstler Ben Greber (*1979) dokumentiert in seinen Installationen und Videos eine im Zuge von technischer und gesellschaftlicher Entwicklung voranschreitende Entgegenständlichung, die er für ein wesentliches Charakteristikum unserer Zeit hält. Grebers oft minimalistisch anmutenden Installationen thematisieren etwa das Verschwinden aller Sichtbarkeit menschlicher Eingriffe und Produktionsprozesse in modernen Agrarlandschaften, obgleich diese vollständig durch den Menschen erstellt sind.
Die Malerin Annabell Häfner setzt sich malerisch mit der Beziehung zwischen anthropogener Infrastruktur und der Natur auseinander. Sie interessiert sich besonders für anonyme „Nicht-Orte“ wie Flughafenhallen oder Warteräume, denen sie die Natur als archetypischen Sehnsuchtsort gegenüberstellt. Inspiration findet die 1993 geborene Berlinerin in der japanischen Druckgrafik. Besonders in den Ukiyo-e-Holzschnitten, die eine Einheit von Mensch und Natur darstellen, die sie in ihre Kunst überträgt.
Der im Allgäu lebende Jonas Maria Ried (*1989) bezieht sich in seinen Videos auf romantische Naturbilder des 19. Jahrhunderts. Diese übersetzt er mit einem humorvollen Blick in ein zeitgemäßes Denken. Dabei nutzt der Künstler die Landschaft als Bühne für seine aufwendigen Aktionen in der Natur. Die alten Landschaftsbilder, die wir immer noch verinnerlicht haben, werden neu erzählt.
Weitere Informationen zu den Ausstellungen im Kallmann-Museum finden Sie außerdem im Kalender und natürlich auf der offiziellen Webseite.
Weiteres in der Rubrik Ausstellungen und auf der Seite Ausstellungen.