Modelle im Oberammergau Museum
Ausstellung „Bühnenform und Bühnenbild der Passionsspiele“
Im Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung im Oberammergau Museum stehen 43 Theater-, Bühnen- und Bühnenbildmodelle für die Passionsspiele aus der Zeit von 1890 bis 2010. Im letzten Jahr wurden sie aus verschiedenen Lagerungsorten im Dorf in einem gemeinsamen Depot zusammengetragen. So war es möglich, sie reinigen sowie die Beschädigungen restaurieren zu lassen. Diese Modelle vermitteln, wie sich Theaterbau, Bühnenformen, Bühnenbild und die Art der Inszenierung über die Zeit verändert haben. Nicht zuletzt hat sich die Technik beim Modellbau verändert. Zudem treffen hier zwei Traditionslinien Oberammergaus zusammen – Passionsspiel und Bildhauerkunst. Teilweise erinnern die Modelle nachgerade an moderne Krippen.
Das älteste bekannte Oberammergauer Bühnenmodell von Nicolaus Unhoch aus dem Jahr 1815 ist in einer Nachbildung zu sehen. Von 1890 stammt das Modell des damaligen Schnitzschuldirektors Ludwig Lang. Das Modell für 1929 hat der Oberammergauer und Spielleiter Georg Johann Lang wohl nicht nur in aquarellierten Zeichnungen entworfen, sondern für die 1930 radikale Neuinszenierung auch selbst gefertigt.
Die Modelle 1977, 2000 und 2010
Die Modelle für das Rosner-Spiel 1977 wurden unter der Leitung Hans Schwaighofers in der Berufsfachschule für Holzbildhauer geschnitzt, gefasst und gebaut: Sie stellen alle wichtigen Szenen und Lebenden Bilder dar. Diese umfassende Umsetzung in Modelle sollte Oberammergau überzeugen, die „Rosner-Prob“ durchzuführen und diese Fassung 1980 als Passion zu spielen.
Ähnlich ging der renommierte Bühnen- und Kostümbildner Stefan Hageneier für die Passionsspiele 2000 vor. Auch in diesem Fall musste das Dorf von einer grundlegenden Neuinszenierung überzeugt werden. Für 2010 schuf er nur Modelle für die Visualisierung der Lebenden Bilder, denn die große Mehrheit der Oberammergauer stand auf der Seite des Teams um Christian Stückl. Nicht zuletzt sind die Modelle so auch Ausdruck des Ringens eines ganzen Ortes um die Form und Ausrichtung, mit der die Oberammergauer ein bald 400-jähriges Gelübde erfüllen wollten.
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