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Gabriella Rosenthal wirft einen alltagsnahen, heiteren und liebevollen Blick auf das spannungsreiche und vielfältige Leben in Jerusalem zwischen 1935 und 1955.
Gabriella Rosenthal, Watercolors, 1958, © privat, Foto: Franz Kimmel

Von der Isar nach Jerusalem
Gabriella Rosenthal (1913 – 1975)
Zeichnungen

1. Juli 2020

Die aktuelle Ausstellung im Jüdischen Museum München

Gabriella Rosenthal stammt aus einer bedeutenden Münchner Familie. Als Enkelin des berühmten Münchner Antiquars und Buchhändlers Jacques Rosenthal entwickelte sie ihr künstlerisches Talent bereits in frühester Jugend. 1935 migrierte sie gemeinsam mit ihrem damaligen Mann nach Jerusalem und begann dort, ihren gänzlich neuen Alltag künstlerisch festzuhalten. Das Jüdische Museum München zeigt nun ihre mit einem Augenzwinkern gezeichneten Skizzen.

Ein persönlicher Blick auf das Alltägliche

Ihre Zeichnungen und pointierte feuilletonistische Texte veröffentlichte sie erfolgreich in verschiedenen Zeitungen. Inspiriert wurde Gabriella Rosenthal von dem französischen Illustrator Honoré Daumier, von Wilhelm Busch und auch Walter Trier. Davon zeugen ihre Werke von einem alltagsnahen, heiteren und liebevollen Blick auf das spannungsreiche und vielfältige Leben in Jerusalem zwischen 1935 und 1955. Gleichzeitig verweist sie mit feinsinnigem Humor auf ihre bayerische Vergangenheit.

Bilder aus einer vergangenen Zeit

Sie zeichnete Vertreterinnen und Vertreter aller in Jerusalem lebenden Ethnien, Religionen und sozialen Schichten. Von den „Kibbuzniks“ über die „Jeckes“ und Chassiden in traditioneller Kleidung bis zu arabischen Händlern, Frauen in arabischen Gewändern oder auch mondäne Engländer.

Ein spannendes Kaleidoskop

Mit einem Augenzwinkern beleuchten ihre Skizzen den Alltag ihres Umfelds, ohne dabei gesellschaftspolitische Probleme auszusparen oder zu beschönigen. Klarsichtig erschuf sie in ihren Karikaturen Typen, ohne dabei bösartig zu sein. Die Ausstellung wirft einen Blick auf die Möglichkeit eines sozialen Nebeneinanders in der multikulturellen und spannungsreichen Gesellschaft des Heiligen Landes.

Von der Isar nach Jerusalem

Bild 1 von 5

Gabriella Rosenthal, Ein schmaler Grat, The Palestine Post, 15.11.1946 © privat

07_20_TT_Jued_Mus_KatalogcoverRosenthal_300Von der Isar nach Jerusalem
Gabriella Rosenthal (1913 – 1975)
Zeichnungen

Jüdisches Museum München
St.-Jakobs Platz 16
80331 München

Laufzeit: verlängert bis 14. Februar 2021

Zur Ausstellung erscheint der Katalog:

„Es war einmal in Jerusalem. A Very Personal View: Zeichnungen. Drawings Palestine / Israel 1938 – 1955“
im Verlag Hentrich&Hentrich (Preis: 18 Euro)


Weiteres in der Rubrik Ausstellungen und auf der Seite Ausstellungen.