Gärtnern liegt wieder im Trend. Auch in München entscheiden sich immer mehr Verbraucher bewusst für den eigenen Garten oder versuchen auf Balkon und Terrasse ein wenig Grün einziehen zu lassen. Pflanzenworkshops helfen beim Einstieg und zeigen, welche Pflanzen für das Projekt „Großstadtgarten“ geeignet sind.

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der externen Autorin Melanie Kranz.

Die Zahl der Städte, in denen von den Einwohnern und öffentlicher Seite auf das Urban Gardening gesetzt wird, nimmt deutschlandweit zu. Auch im Münchner Großstadtdschungel beginnt es mehr und mehr zu grünen. Wer sich in Bayerns Landeshauptstadt im Gärtnern versuchen möchte, muss sich nicht lange gedulden. Im gesamten Stadtgebiet gibt es immer wieder Urban Gardening Projekte, die zwischen all dem Beton und Asphalt ein wenig Grün bringen.

Für München bietet das Urban Gardening zahlreiche Chancen. Zum einen tragen die städtischen Gärten zu einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität bei und zum anderen unterstützen sie anhaltend das soziale Miteinander. Für die Münchner selbst bedeuten die Gärten vor allem ein Ausgleich zum stressigen Großstadtleben und sind daher ein willkommenes Hobby. Es fördert sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit. Wie außergewöhnlich das Urban Gardening sein kann, zeigen die folgenden fünf Projekte.

Bahngarten bietet die Möglichkeit für kreatives Gardening-Projekt

Wer gärtnern möchte, findet im Bahngarten Münchens die Möglichkeit. Der Bahngarten befindet sich auf dem Gelände von Thiels. Das Viehhof-Gelände bietet Gartenfreunden ausreichend Platz und Freiraum, um sich beim Gärtnern auszutoben und ist bei denen, die das Projekt bereits für sich entdeckt haben, ein beliebter Rückzugsort inmitten der Großstadt. Neben allerhand Kräutern sehen die Initiatoren des Projektes zahlreiche Gemüsebeete vor, die abwechslungsreich bepflanzt werden und so als Nahrung für Bienen und Insekten dienen sollen.

Beim Anlegen der Beete dürfen sich die Mitglieder des Projekts übrigens austoben und versuchen, was ihnen gefällt. So muss nicht immer das klassische Hochbeet gewählt werden. Eine hervorragende Alternative dazu sind auch ausgediente Waschmaschinen, Autoreifen und Badewannen. Selbst Rohre wurden hier schon von den Initiatoren in kunterbunte Beete verwandelt.

Giesinger Grünspitz lädt zum gemeinschaftlichen Gärtnern

Der Giesinger Grünspitz weiß, wie man die Münchner aus den Wohnungen ins Freie locken kann. Immer wieder sorgen hier Kunst- und Kulturprogramme an der richtigen Stelle für Abwechslung. Mit dem gemeinschaftlichen Gärtnern gibt es nun ein weiteres Angebot, das bei vielen Münchnern wirklich gut ankommen. Auf der Fläche von insgesamt 2000 Hektar kann hier nach Lust und Laune gegärtnert werden. Erlaubt ist, was gefällt.

Neben Kräutern können beispielsweise auch Blumen sowie Gemüsepflanzen angebaut werden. Wer sich am Giesinger Grünspitz einbringen möchte, kann sich für eine Beetpatenschaft entscheiden. Im Jahresverlauf finden auf dem Gelände auch immer wieder gemeinsame Veranstaltungen statt.

MUCCA Community Gardens verbinden Gärtnern und gemeinsamen Austausch

Das Münchner Kreativquartier ist heute überregional für sein Gemeinschaftsprojekt MUCCA bekannt. Mittlerweile hat auch bei MUCCA das Urban Gardening Anklang gefunden und es gibt ein entsprechendes Projekt. Der Hintergedanke ist überzeugend. So geht es vor allem darum, sich gemeinsam zum Gärtnern zu motivieren. Aber auch diejenigen, die sich lediglich untereinander austauschen möchten, sind hier willkommen. Dabei darf hier natürlich nach Lust und Laune Obst und Gemüse in den Beeten angebaut werden.

Brachliegende Ackerfläche wird zum Sonnengarten Solln

Nicht neu, dafür aber keinesfalls weniger schön und abwechslungsreich ist der Sonnengarten Solln. Hier wird schon seit einigen Jahren eine eigentlich brachliegende Gartenfläche wieder zum Leben erweckt. Auf insgesamt 1400 Quadratmetern bietet sich genügend Platz, damit Hobbygärtner die verschiedensten Ideen umsetzen können. Die Fläche wurde von den Initiatoren in 25 Parzellen unterschiedlicher Größe aufgeteilt. Die Minigärten haben teilweise nicht mehr als 18 Quadratmeter.

Kulinarik und Gärtnern vereint

Urban Gardening der etwas anderen Art erwartet Naturfreunde in der Essbaren Stadt München. Die Baumschule Bischweiler hat auf ihrem eigenen Gelände ein regelrechtes Eldorado für alle Hobbygärtner ins Leben gerufen. In den Beeten angebaut werden verschiedene Gemüse und Kräuter, die dann natürlich auch frisch geerntet in der Küche verarbeitet werden können. Die Saison reicht hier immer von März bis November.

Neben allerhand Wildkräutern werden hier Wildblumen angebaut, die für ein buntes Naturspektakel im Jahresverlauf sorgen. Grundsätzlich ist das Areal nicht nur denen zugänglich, die hier gemeinsam gärtnern möchten, sondern kann auch ohne jede Verpflichtung besichtigt werden.

Münchner Wildkräuterführungen vermitteln interessante Einblicke

Die zahlreichen Gärten und Grünflächen, die es in München gibt, sorgen dafür, dass inmitten des Großstadtdschungels zahlreiche Gelegenheiten vorhanden sind, um Pflanzenworkshops unterschiedlichster Art zu organisieren. Ein Workshop der ganz besonderen Art sind die Wildkräuterführungen, die quer durch München führen und von Fleurban organisiert werden. Im Zentrum der Führungen steht der Olympiapark, in dem die Teilnehmer lernen, wie sie die verschiedensten Wildkräuter erkennen und wie sie diese schließlich weiterverarbeiten können.

Es gibt verschiedene Workshops, die sich voll und ganz der Kräuterwelt Münchens widmen. Bei einigen Workshops werden die Führungen zudem mit köstlichen Drinks kombiniert, die aus den wildwachsenden Kräutern hergestellt werden. Unter dem Titel “Wild und Essbar” schließt sich an die Führung sogar ein gemeinsamer Kochkurs an. Der Kräuterwastl, der überall in München bekannt ist, nimmt Interessierte zudem zu einer ausgedehnten Kräuterwanderung mit, bei dem das Urgestein allerhand Wissenswertes verrät. Gekrönt wird die Wanderung durch eine Kräuterbrotzeit. Bei der Brotzeit serviert der Kräuterwastl selbst hergestellte Spezialitäten.

Ökologisches Bildungszentrum bietet verschiedene Workshops an

Workshops, in denen auf Pflanzen und Natur der Fokus liegt, stehen auch im Ökologischen Bildungszentrum weit oben auf der Angebotsliste. Die Workshops sind hier deutlich tiefgründiger gestaltet, sodass die Teilnehmer tatsächlich ausgesprochen interessantes Hintergrundwissen erhalten. Die Fragen, die aufgegriffen werden, sind verschieden und reichen von Naturschutz über Umwelt bis hin zu Nachhaltigkeit. Wer nicht unbedingt an einem richtigen Workshop teilnehmen, sich aber trotzdem über Natur und Umwelt informieren möchte, kann auch auf den Audio-Stadtnatur-Erlebnispfad zurückgreifen. Der Audioguide gewährt interessante Einblicke und nimmt die Teilnehmer auf einen Spaziergang durch das Zentrum mit.

Zugleich gibt es im Ökologischen Bildungszentrum in München auch ein eigenes Schulgartenprojekt sowie eine Streuobstwiese, an der die Lernstation noch einmal allerhand interessante Informationen bereithält. Weiterhin lohnt sich immer ein Blick auf das Angebot der Umwelt Akademie der Stadt. Auch hier stehen die verschiedensten Workshops zur Verfügung.

PlantNight bietet abwechslungsreiches Workshop Angebot mit verschiedenen Schwerpunkten

Wer sich über neue Pflanzideen und Pflanzen im Allgemeinen informieren möchte, ist bei den Workshops von PlantNight sehr gut aufgehoben. Die Organisation ist deutschlandweit aktiv und bietet die verschiedensten Workshops an. Die Workshops finden in der Regel in den Abendstunden statt, sodass sie problemlos für die Freizeitgestaltung genutzt werden können. Die Themen sind sehr breit aufgestellt und reichen von der Gestaltung und Bepflanzung von Blumenampeln für den Innen- oder Außenbereich bis hin zu Möglichkeiten der grünen Wandgestaltung. Eines haben alle Workshops gemeinsam. Sie sind als DIY-Kurse gestaltet und laden zum gemeinsamen Werkeln ein. Die Dauer ist unterschiedlich. Für die Kurse, die sich mit der Gestaltung von Pflanzwänden auseinandersetzen, ist ein Zeitfenster von zwei Stunden vorgesehen.

PlantNight bietet ebenso einen Workshop für die Gestaltung und den Aufbau eines Kräutergartens an. Damit dieser unabhängig von dem eigenen Garten umgesetzt werden kann, besinnt sich der Kurs auf einen Kräutergarten in der eigenen Küche.

Neben den großen Anbietern gibt es natürlich auch immer wieder kleinere Workshops, die sich mit Pflanzen und Gärtnern auseinandersetzen. Sie werden teilweise auch von den Gartencentern der Stadt angeboten und halten allerhand interessante Informationen bereit. Hierbei handelt es sich meist um verschiedene Tagesseminare, die sich beispielsweise mit der Vermehrung von Pflanzen und dem Anbau von Gemüse auseinandersetzen. Wenn in München selbst einmal nicht das richtige Kursangebot dabei ist, lohnt sich grundsätzlich ein Blick auf die Angebote im Münchner Umland, die sich ebenso mit ganz unterschiedlichen Themen auseinandersetzen. Eines haben alle Workshops und Seminare gemeinsam: Es geht nicht nur um die Vermittlung von interessantem Gartenwissen, sondern auch um den gemeinsamen Austausch.

Melanie Kranz: Gärtnern ist Melanies Leidenschaft und am liebsten werkelt sie gemeinsam mit anderen im Grünen. Der Schreibtisch der Marketingassistentin ist deshalb stets mit verschiedenen Topfpflanzen und frischen Blumen bestückt.

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