John Stainer – The Crucifixion
Das Passionsoratorium in der Himmelfahrtskirche Sendling
John Stainer (1840-1901) galt seinen Zeitgenossen als Restaurator und zugleich als Reformer der englischen Kathedralmusik. Sein Passionsoratorium „The Crucifixion“ ist die bis heute meistaufgeführte englische Passionsmusik überhaupt – gesungen in Kathedralen ebenso wie in kleinen Kirchen. Der Komponist griff Elemente der Passion lutherischer Tradition auf und schuf daraus ein Werk für Tenor und Bass, Chor und Orgel. Die so entstandene „Meditation“ – das Libretto wechselt zwischen biblischer Erzählung und neugedichteten Versen – ist gerade heute in der Passionszeit ideal einsetzbar. Die Chorsätze atmen Mendelssohnschen Geist und der Hörer taucht in eine berührende teils dramatische romantische Klangwelt ein. Gegliedert wird das Werk auch durch die Einbeziehung von fünf Chorälen, ähnlich wie in Bachs großen Passionen. Eine Komposition, die nicht ins Sentimentale abgleitet und die sich auch im Repertoire deutschsprachiger Chöre mittlerweile einen festen Platz erobert hat.
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