Leidenschaft hat viele Stimmen
Der Chor des Bayerischen Rundfunks im Prinzregententheater
Zum Saisonstart präsentiert der Chor des Bayerischen Rundfunks zwei Konzerte mit der ganzen Bandbreite des vokalen Farbspektrums: Brandneues von Rupert Huber und seinen Freunden sowie, zum Auftakt mit dem Künstlerischen Leiter Peter Dijkstra, einen Klassiker der Chormusik. Mit der Messe Nr. 2 in e-Moll für achtstimmigen Chor und Bläserensemble am Samstag, 28. Oktober, und so berühmten Motetten wie „Locus iste“ oder „Christus factus est“ huldigt Anton Bruckner dem Stil der „klassischen“ Vokalpolyphonie – jener Epoche, aus der Palestrinas „Missa Papae Marcelli“ (daraus zu hören das Kyrie) stammt. Mit dieser Messe wollte Palestrina der Legende nach den Papst vom Verbot der mehrstimmigen Kirchenmusik abhalten. Ihre Vorzüge liegen in der Sprachverständlichkeit und im Verzicht auf vermeintlich „weltliche“ Beigaben – sozusagen Palestrina pur.
Seit 40 Jahren versorgt der österreichische Komponist und Dirigent Rupert Huber den BR-Chor und sein Publikum mit einem nicht alltäglichen Blick auf neue Chormusik. Zwischen Schumann und Schamanen, Avantgarde und orientalischer Mystik bewegen sich seine Programme, die Neugier wecken und viel Un-Erhörtes aufs Podium bringen. Im Konzert am Samstag, 18. November, nähert sich Rupert Huber den Themenkreisen Nacht und Wald, und schlägt den Bogen von neuen Eigenschöpfungen und Schubert-Chören bis hin zu Musik des in der Schweiz lebenden nigerianischen Komponisten Charles Uzor und des für seine „Stadtkompositionen“ bekannten Amerikaners Robert Moran.
Weitere Informationen zu dem Konzert am 28. Oktober sowie zum Konzert am 18. November finden Sie außerdem im Kalender.