Junge Stimmen der Literatur in den Kammerspielen
Finale des Literaturpreises „Text & Sprache“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft
Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft vergibt seit 1953 im Förderbereich Literatur Preise an junge, herausragende Stimmen der Gegenwartsliteratur. In diesem Jahr nominierte die Jury (unter der Leitung von Dr. Marcella Prior-Callwey) Barbi Marković (diesjährige Preisträgerin des Preises der Leipziger Buchmesse), Dana Vowinckel und Wilke Weermann für die Shortlist des Literaturpreises.
Am 17. Mai werden die drei Kandidat*innen ihre Arbeit nun im Rahmen einer öffentlichen, szenischen Lesung in den Münchner Kammerspielen vorstellen. Anschließend geben die Finalist*innen in Gesprächen mit der Literaturkritikerin Miryam Schellbach einen unmittelbaren Einblick in ihr Schreiben und ihre Werke. Neben den drei Autor*innen wirken Schauspieler*innen aus dem Ensemble der Kammerspiele mit.
Die diesjährige Jury, die sich aus den Fachberaterinnen Barbara Mundel (Intendantin Münchner Kammerspiele), Regina Dyck (Festivalleiterin von poetry on the road) und Dr. Angelika Otto (Literaturwissenschaftlerin und Journalistin) sowie aus Mitgliedern des Gremiums Literatur des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft zusammensetzt, wird im Publikum sitzen und schließlich am Morgen des 18. Mai den oder die Literaturpreisträger*in 2024 auswählen.
Die Nominierten auf einen Blick:
Dana Vowinckel wurde 1996 in Berlin geboren und studierte Linguistik und Literatur-wissenschaft in Berlin, Toulouse und Cambridge. Von großen und kleinen Lügen, Glücksmomenten und Enttäuschungen, von Zuneigung und Schmerz erzählt die Autorin in ihrem Debütroman „Gewässer im Ziplock“. Ihr Debüt ist eine mitreißende Familiengeschichte zwischen jüdischer Tradition und deutschem „Gedächtnistheater“, eine Geschichte voller Leben und Menschlichkeit. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2021 wurde sie für einen Auszug aus Gewässer im Ziplock mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet. Für ihre Erzählung „In my Jewish Bag“ erhielt sie beim Wettbewerb „L’Chaim: Schreib zum jüdischen Leben in Deutschland!“ den ersten Preis und war 2024 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Dana Vowinckel lebt in Berlin.
Barbi Marković, geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik, lebt seit 2006 in Wien. 2009 machte Marković mit dem Thomas-Bernhard-Remix-Roman „Ausgehen“ Furore. 2016 erschien der Roman „Superheldinnen“, für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des Adelbert-von-Chamisso-Preises sowie 2019 den Priessnitz-Preis erhielt. 2017 las Barbi Marković beim Bachmann-Preis. 2023 erhielt Barbi Marković den Kunst-preis Berlin für Literatur. 2024 erhielt Barbi Marković für „Minihorror“ den Preis der Leipziger Buchmesse und den Carl-Amery-Literaturpreis für ihr literarisches Werk. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: „Die verschissene Zeit“ (2021) und „Minihorror“ (2023).
Wilke Weermann wurde 1992 in Emden geboren und studierte Komparatistik und Philosophie in Berlin. 2014 begann er sein Regiestudium an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Im selben Jahr wurde sein erstes Drama ABRAUM für den Retzhofer Dramapreis 2015 nominiert, um dann 2016 mit dem Haupt-preis des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik ausgezeichnet zu werden. Mit „Unheim“ spielt Wilke Weermann mit den dystopischen Zukunftsentwürfen der Unterhaltungsmedien und den Topoi der schwarzen Romantik. Dahinter steckt zentral eine drängende Frage: Was geht verloren in einer Welt, in der scheinbar alles immer nur besser wird?
Zum Kulturkreis der deutschen Wirtschaft:
Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. ist die traditionsreichste Institution für unternehmerische Kulturförderung in Deutschland. Er fördert seit 1951 junge Künstler*innen in den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Musik. In den vergangenen 70 Jahren wurden im Bereich Literatur zahlreiche Persönlichkeiten ausgezeichnet, die zum Zeitpunkt der Förderung noch am Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn standen. Zu ihnen gehören unter anderem: Heinrich Böll (1953), Ingeborg Bachmann (1955), Hans Erich Nossack (1957), Günter Grass (1958), Nelly Sachs (1959), Thomas Bernhard (1967), Elias Canetti (1971), Peter Huchel (1977), Robert Menasse (1992), Daniel Kehlmann (1998), Elke Erb (2007), Wolfgang Herrndorf (2012), Clemens J. Setz (2013), Nora Gomringer (2013), Nino Haratischwili (2015), Judith Zander (2015) und Lukas Rietzschel (2023).
Der Literaturpreis Text & Sprache wird 2024 durch Spenden der Deutsche Bank Stiftung unterstützt.
Karten kosten regulär 15 Euro, ermäßigt 10 Euro und mit dem München Ticket 8 Euro.
Karten gibt es hier!
Weiteres in der Rubrik Literatur & Lesungen und auf der Seite Literatur & Lesungen.