Spannung mit Franzobel in München
Der Autor liest im Münchner Volkstheater aus zwei seiner Romane
Franzobel, zuletzt mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet und auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, liest am 8. Oktober im Münchner Volkstheater aus seinem neuen Kriminialroman „Rechtswalzer“ und seinem Roman „Das Floß der Medusa“. Auf der einen Seite ein Krimi, der in der Zukunft spielt, über einen Mann in den Fängen der Justiz, einen Mord und den Opernball als Propagandaspektakel. Auf der anderen Seite ein epochaler Roman, der mit einer Entdeckung eines Floßes an der Westküste Afrikas am 18. Juli 1816 beginnt.
Rechtswalzer
Der erfolgreiche Getränkehändler und Barbesitzer Malte Dinger ist im Roman „Rechtswalzer“ ein Glückspilz. Als er jedoch unverschuldet in die Fänge der Justiz gerät, steht plötzlich seine ganze Existenz auf dem Spiel. Für den Balkan-Casanova Branko ist das Leben da schon vorbei. Vieles deutet darauf hin, dass er das Opfer abseitiger sexueller Praktiken geworden ist, doch Kommissar Groschen glaubt nicht recht daran. Das Verhältnis Brankos zu der lustig gewordenen Witwe des Bautycoons Hauenstein bringt dann die Machenschaften der neuen rechtsnationalen Regierung ans Licht, die den bevorstehenden Opernball als Propagandaspektakel inszenieren will.
Das Floß der Medusa
Der Roman beginnt mit dem 18. Juli 1816. Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa 20 Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen …
Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?
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