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© osramoper

Der Rosenkavalier von Richard Strauss

5. März 2021

Die Komödie feiert am 21. März Premiere im Livestream

Ein sonderbar‘ Ding, der Rosenkavalier. Da hatte sich Richard Strauss mit „Salome“ und „Elektra“ gerade einen Ruf als Bürgerschreck auf der Opernbühne erarbeitet. Er war, wie er selbst schrieb, „an die Grenzen der Aufnahmefähigkeit heutiger Ohren“ gegangen. Und dann erobert er zusammen mit seinem Librettisten Hugo von Hofmannsthal das Publikum ausgerechnet mit den anachronistisch wehenden Walzern einer Hochadelskomödie. Diese spielt in einem imaginierten Wien eines fantasierten 18. Jahrhunderts.

Das Wunderbare an dieser Sonderlichkeit ist dabei, dass Strauss und Hofmannsthal das Künstliche dieser Welt in Sprache und Musik auf die Spitze treiben. Sie lassen es zu einem traum- und albtraumhaften Szenarium anwachsen, in dem Platz ist für all die Themen, die den „Rosenkavalier“ so bestechend machen. Die Dringlichkeit und die Unerbittlichkeit der vergehenden Zeit, die Möglichkeiten und die Unmöglichkeit von Liebe, die Unverzichtbarkeit und unerbittliche Bedingtheit von Autonomie und Entscheidungsfreiheit.

© castleguard / pixabay

Die Münchner Inszenierung

Der „Rosenkavalier“ in der Inszenierung von Barrie Kosky zollt auch meist weniger rezipierten Quellen des Werks Tribut. Zum Beispiel der französischen Operette „L’ingenu libertin“ von Claude Terrasse und Louis Artus. Außerdem fügt sie den liebgewonnenen Figuren von Sophie und Octavian, Ochs und Marschallin dadurch überraschende Facetten hinzu. Und erweitert in opulenten Bildern die Münchner Inszenierungsgeschichte des Werkes um ein Kapitel.


In der Aufführungsserie wird das Werk in der Bearbeitung des Komponisten und Dirigenten Eberhard Kloke zur Aufführung kommen. Klokes Bearbeitung nimmt den Charakter des Rosenkavaliers als Konversationsstück zum Ausgangspunkt, um seine Partitur in die Orchesterbesetzung von Strauss‘ darauffolgender Oper „Ariadne auf Naxos“ zu transkribieren. Ihrerseits ein Werk, das aus der Schnittmenge von Schauspiel und Musiktheater entstanden ist. Dabei geht es um eine Veränderung des Klangbildes und damit der klanglichen Struktur innerhalb des Orchesters sowie der Balance zwischen Bühne und Orchester, mit der sowohl eine Erweiterung wie auch eine Verdichtung des Klangs erzielt wird. Die Instrumentation bevorzugt anstelle des Mischklangs eine Bandbreite kontrastreicher Spaltklänge. So drückt sich der Bezug zum Ariadne-Orchester zum Beispiel im häufigen Einsatz von Klavier, Harfe, Celesta und Harmonium aus.

Die Premiere am 21. März wird kostenfrei live auf staatsoper.tv übertragen. Danach wird der „Rosenkavalier“ als Video-on-Demand einige Zeit dort erhältlich sein. Weitere Informationen finden Sie außerdem in unserem Kalender.


Weiteres in der Rubrik Oper & Operette und auf der Seite Oper & Operette.