Sportwetten 2020 – wie steht es in der Coronazeit um die großen Wettportale?
Während Online-Glücksspiel in Pandemiezeiten von eingeschränkten Aktivitätsmöglichkeiten profitiert, sieht das bei Sportwetten-Portalen völlig anders aus. Schließlich hat das Coronavirus weltweit dafür gesorgt, dass Sportevents gestoppt werden mussten. Das zieht auch Umsatzeinbußen im Bereich der Sportwetten nach sich. Allerdings fehlt es der Branche nicht an Kreativität. In der Krise wird daher nun vermehrt auf virtuelle Sportarten und entsprechende Wetten gesetzt.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem externen Autor Tobias Freud.
Das Milliardengeschäft steht quasi still
Die Coronakrise hat den Alltag der Menschen weltweit stark verändert. Was vor einigen Wochen noch selbstverständlich war, ist heute kaum noch denkbar. Bei der Meisterschaft im Sportschießen zusehen? Sich im Freien bewegen oder trainieren? Unbeschwert einkaufen gehen? All das ist derzeit nicht uneingeschränkt möglich.
Allerdings ist nicht nur der gewöhnliche Alltag von Veränderungen betroffen. Auch die Welt von Sportfans und Wettanbietern steht derzeit Kopf. Schließlich wird, schon seit es Sport überhaupt gibt, auf den Ausgang von verschiedensten Partien gewettet. Das ist, für Anbieter wie etwa www.sportwetteonline.de ein durchaus lukratives Geschäft. In Pandemiezeiten können allerdings keine Sportwettbewerbe stattfinden – das ist für Sportwetten-Anbieter ein gravierendes Problem: Worauf sollen die Menschen schließlich wetten, wenn derzeit keine Partien stattfinden dürfen?
Doch stellt der Sport-Stopp nicht nur ein Problem für diejenigen dar, die gerne Wetten auf Fußball und Co. abschließen. Was viele nämlich nicht wissen: Hinter dem Geschäft mit den Sportwetten steckt eine Milliardenbranche. So investierten die Kunden von Wettanbietern beispielsweise 2019 etwa 9,3 Milliarden Euro in ihr Wett-Hobby. Steht die eigentlich boomende Wettbranche nun also Corona-bedingt vor dem Aus?
Deutliche Umsatzrückgänge im Bereich der Sportwetten
Insbesondere für Ende März und Anfang April hatte die Sportwetten-Branche auf goldene Tage gehofft. Denn in dieser Zeit hätte sich beispielsweise auf die Ergebnisse der Partie Deutschland gegen Spanien nach der Länderspielpause wetten lassen. Außerdem hätten die NBA-Play-offs im April satte Gewinne für Wettbegeisterte und Wettanbieter versprochen. Nun stehen aufgrund der weltweiten Coronapandemie der europäische Fußball, die nordamerikanischen Basketballprofiliga und viele andere Sportevents still.
Wer derzeit auf echte Sportpartien setzen möchte, muss sich mit Wetten auf Fußballspiele etwa in Weißrussland zufriedengeben. Alternativ wären lediglich Wetten auf philippinische Volleyball-Partien oder Tischtennis-Begegnungen in Russland möglich. Offensichtlich ist das aber kein passender Ersatz für typische Bundesliga- oder Champions League-Wetten – dementsprechend groß sind aktuell auch die Umsatzrückgänge in der Sportwetten-Branche.
Jedoch sorgen nicht nur geschlossene Wettbüros für Umsatzeinbrüche. Auch das Online-Wettgeschäft leidet. Aufgrund zu weniger attraktiver Wett-Partien befinden sich die Umsätze und Aktienwerte vieler Wettanbieter quasi im freien Fall. Allerdings bewegt das die Wettanbieter nicht zum Aufgeben. Stattdessen beflügelt die Krise ihre Kreativität: Statt mit Bundesliga-Wetten versuchen die Wettanbieter nämlich nun, ihre Kunden mit Alternativangeboten zu begeistern. Die Botschaft dabei: Aufgrund der aktuellen Sportflaute muss niemand auf seine Chance auf den großen Gewinn verzichten.
Die Coronakrise verhilft virtuellen Sportarten zu mehr Popularität
Buchmacher und Sportwetten-Anbieter leiden unter den Auswirkungen der Coronakrise. Der weltweite Sportbetrieb ist auf ein Minimum heruntergefahren und bringt Verluste für die Branche mit sich. Allerdings gibt sich diese in der Krise nicht geschlagen. Stattdessen setzt sie auf virtuelle Sportarten – und macht das Wetten auf diese so immer populärer.
Dass die eSports-Branche im Aufwind ist, zeigte sich aber bereits vor Corona. Schließlich hatte elektronischer Sport schon vor der Pandemie eine Popularität erreicht, mit der vor einiger Zeit niemand gerechnet hätte. Während eSports in den USA und Asien schon seit Längerem allgegenwärtig war, fiel der Start in Europa schwerer. Seit einigen Jahren machte sich der eSports-Trend aber auch in vielen europäischen Ländern bemerkbar. Aufgrund der Coronapandemie wird er nun sogar noch populärer und verschafft der Wettbranche neue Perspektiven.
eSports ist vielen bereits ein Begriff
Vielen ist eSport bereits ein Begriff, einige Fans klassischer Sportarten hingegen können sich darunter (noch) wenig vorstellen. Dabei haben eSports und klassische (Mannschafts-)Sportarten einiges gemeinsam: Wie bei klassischen Sportarten, geht es bei eSports darum, seine Gegner nach bestimmten Spielregeln in einer bestimmten Sportart zu schlagen.
Allerdings wird das sportliche Ziel bei virtuellen Sportarten weniger durch körperliche Fitness erreicht. Stattdessen führt eine Mischung aus Reaktionsgeschwindigkeit, strategischem Denken, exakten Bewegungsabläufen und Kommunikation zum Erfolg. Außerdem finden, in Anlehnung an klassische Sportarten, eSport-Wettkämpfe mit Zuschauern und in Stadien statt. Für ein noch breiteres Publikum werden die Partien (meist online) übertragen.
Vereine und Verbände repräsentieren sowohl eSports-Profis wie auch Amateur- und Hobby-eSportler. Durch selbstorganisierte Turniere und virtuelle Ranglisten machen sie eSports auch Hobby-Spielern für Wettkampf zugänglich – und steigern so auch das allgemeine Wett-Interesse.
Wie funktionieren eSport-Wetten?
Anders als vor einiger Zeit angenommen, ist eSports nicht nur ein Thema für Teenager. Schließlich lässt sich quasi jedes Videospiel, das einen kompetitiven Charakter aufweist, unter dem Begriff eSport subsumieren und zum Wetten nutzen. Die bekanntesten Spiele schaffen es auf die internationale Bühne und machen die Buchmacher auf sich aufmerksam. Ist das Interesse der Wettanbieter erst einmal geweckt, kann dann auch gewettet werden. Schon jetzt ist das Wetten auf große eSports-Turniere bei vielen Wettanbietern möglich und beliebt. Zu den populärsten Wett-Turnieren zählen League of Legends, Counter Strike: Global Offensive, DOTA2 sowie Overwatch.
Ersetzten virtuelle Sportarten bald klassische Sportarten?
Aufgrund der krisenbedingten Kontaktverbote ist aktuell kaum ein anderer Sport möglich als der an der Konsole. Selbst die Bundesliga veranstaltet daher aktuell großangelegte Videospiel-Turnier. Dabei können Interessierte Fußballprofis beim Spielen des Videospiels Fifa zusehen. Es liegt auf der Hand, dass der virtuelle Sport so allerdings nicht nur mehr Fußballfans auf den Plan ruft. Auch immer mehr Wettanbieter und -fans interessieren sich für virtuelle Partien.
Für die Wettbranche ist das eine willkommene Möglichkeit, um mit Spielstreichungen und Umsatzeinbrüchen umzugehen. Aber bedeutet das auch, dass eSports- klassische Sportwetten zukünftig verdrängen könnten?
Eher nicht. Das liegt zum einen daran, dass bisher nur anerkannte Sportveranstaltungen, an denen „echte Menschen“ physisch teilnehmen, für deutsche Sportwetten zugelassen sind. Aufgrund des wachsenden Interesses wäre eine Zulassung von eSports als anerkannte Sportart für die Wettbranche zwar wünschenswert. Jedoch wird das Wetten auf eSportarten wohl nur eine Erweiterung des klassischen Sportspektrums sein. Ersetzen werden die virtuellen Partien klassische Bundesliga-Wetten aber eher nicht.
Tobias Freud: Als leidenschaftlicher FC-Fan hat Tobias Freud sein sportliches Interesse zum Beruf gemacht und berichtet als freier Reporter von kleinen und größeren Sportveranstaltungen in der Region.
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