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© FACELAND.COM

Ben Beckers neues Projekt „Affe“

24. August 2021

Das neue Projekt am 7. September im Circus Krone

Seit Jahrzehnten prägt der 1964 in Bremen geborene Schauspieler Ben Becker die Film- und Theaterlandschaft. Nach dem überwältigenden Erfolg von „Ich, Judas“, in dem er seit 2015 eine einzigartige Performance in stets ausverkauften Häusern bietet, folgt nun das neue und beachtenswerte Projekt des Ausnahme-Schauspielers. Mit „Affe“ stellt sich Ben Becker den philosophischen Fragen unserer Zeit. Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Dabei führt er uns zurück zu den Gedanken von Engels und Kafka. Er wagt den Versuch, die menschliche Hybris und Überheblichkeit als Ursache aller menschengemachter Katastrophen zu ergründen.

Ben Becker
© Gerald Matzka

Die Beherrschung der Natur durch Wissenschaft und Technik, die mit dem aufrechten Gang und der Herrschaft über das Feuer begann, führt uns zu einer rücksichtslosen Ausbeutung aller Ressourcen. Auf der Suche begegnen wir, mit einem schonungslosen Blick, uns selbst als einer Gattung, die ihre eigenen Ursprünge vergessen hat. 

Denn Becker geht mit „Affe“ dahin, wo es existentiell wird. Nicht nur als charismatischer Schauspieler, sondern als Kämpfer für seine Figur und Sache, einem Drahtseilakteur, der das Spiel durchbricht, zum Sein. Auf das Thema Verrat und Schuld folgt die existentielle Frage nach der menschlichen Natur. Niemand geringerer als Franz Kafka hat mit seinem Affenmenschen-Monolog „Bericht für eine Akademie“ diesen Riss zwischen Natur und Zivilisation, Ursprung und Fortschritt spürbar gemacht.

Evolution der (Un-)Schuld

Auftritt eines für Hagenbecks Tierpark gefangenen Affen, genannt „Rotpeter“. Dieser musste schmerzhaft lernen, was es heißt, ein Mensch zu werden. Nun soll der Affe Rechenschaft ablegen über sein „äffisches Vorleben“. Allerdings stellt das Martyrium seiner Anpassung an die vermeintliche Krone der Schöpfung viele Wert- und Vorurteile auf den Kopf.


Diese Grenzziehung behandelt Friedrich Engels in seinem Fragment „Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen“. Den zweiten Text zieht Becker als Folie für seine Figur und die Geschichte unserer Naturentfremdung heran. Für jeden Fortschritt muss ein hoher Preis gezahlt werden, der sich am Ende zu dem summiert, was wir heute erleben. Hunger, Artensterben, Klimawandel, Kapitalismus, Flucht – auf einem unbewohnbaren Planeten.

Weitere Informationen auf der Homepage vom Circus Krone und natürlich im Kalender.


Weiteres in der Rubrik Theater und auf der Seite Theater.