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© Florian Holzherr

Saisonauftakt im Volkstheater

20. September 2024

Die ersten beiden Premieren der Spielzeit 2024/25 im Volkstheater

In der kommenden Woche finden gleich zwei Premieren der neuen Spielzeit im Münchner Volkstheater statt. Lucia Bihler, die in der letzten Spielzeit „Die Zofen“ inszenierte, präsentiert nun am 26. September „The Lobster“ nach dem Film von Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou. Am 28. September zeigt das Volkstheater die Premiere von Ottessa Moshfeghs Roman „Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ in der Regie von Katharina Stoll. Moshfeghs Roman, der besonders bei jungen Leserinnen in den sozialen Medien viel diskutiert wurde, kommt als Inszenierung nun erstmal nach Deutschland.

„The Lobster“ – Erbarmungsloses System der erzwungenen Liebe

Im Theaterstück The Lobster, basierend auf dem Oscar-nominierten Drehbuch von Efthimis Filippou und inszeniert von Lucia Bihler, stehen die Gäste eines mysteriösen Hotels vor einer grausamen Wahl: Innerhalb von 45 Tagen einen Partner finden oder in ein Tier verwandelt werden. Die Mechanik des Hotels zwingt die Protagonisten zu einer unnatürlichen Verpartnerung, während jeglicher Versuch von Individualität scheitert. David, der kurzsichtige, brillentragende Hauptcharakter, flüchtet schließlich in den Wald, wo einsame Einzelgänger leben, denen jegliche Nähe verboten ist. Ob er hier wohl besser klarkommt?

Bihler überträgt die dystopische Welt von Yorgos Lanthimos in eine formstarke Theaterinszenierung, in der Figuren durch eine entmenschlichte Gesellschaft stolpern und verzweifelt nach Liebe und Intimität suchen. Wie es ist  einen Film auf die Theaterbühne zu bringen erfährt man im Interview mit der Regisseurin.

„Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ – Radikaler Rückzug in die Träume

In Ottessa Moshfeghs Roman beschließt die namenlose Protagonistin, sich für ein Jahr in einen radikalen Schlaf zurückzuziehen, um ihrer sinnentleerten Welt zu entkommen. Inmitten der New Yorker Kunstszene, die sie verachtet, und ihrer traumatischen Vergangenheit, will sie durch Schlaf alles hinter sich lassen. Mithilfe der fragwürdigen Medikamente einer ebenso fragwürdigen Psychiaterin versucht sie, Erinnerungen und schmerzhafte Erfahrungen zu verdrängen. Doch im Zustand der Bewusstlosigkeit beginnt ihr unbewusstes Selbst zu handeln, wodurch Selfcare und Partys wieder Einzug in ihr Leben halten.


Katharina Stoll inszeniert den Roman als surrealen Trip zwischen Traum und Realität und wirft dabei Fragen auf, wie eine sinnentleerte Welt radikale Verweigerung provoziert und wie Selbstfürsorge mit Isolation verknüpft ist. Im Interview berichtet die Autorin u.a. von der Inspiration zu einer Protagonistin, deren Wunsch es ist, ein Jahr lang durchzuschlafen.

Mehr Infos zu den Premieren und Karten finden sich auf der Webseite vom Volkstheater und natürlich in unserem Kalender.


Weiteres in der Rubrik Theater und auf der Seite Theater.